© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/21 / 26. November 2021

JF-Intern
Neues von Benjamina
Martina Meckelein

Während durch die Redaktionsflure die schon länger von Kollege Felix Krautkrämer angedrohten Geruchssalven seiner Räuchermännchen-Batterien wabern, erreichen mich, hinter verschlossener Bürotür, E-Mails wohlwollender Pflanzenfreunde. Mein Hilferuf an unsere Leserschaft zur Birkenfeige (JF-Intern 45/21) war von Erfolg gekrönt. 

Als erste meldete sich Benjaminas frühere Besitzerin. Aufgeschreckt durch meine Beschreibung seines Befunds, eilte sie in die Redaktion, um das Bäumchen in Augenschein zu nehmen. „Alles halb so schlimm“, so ihre Einschätzung. Der bemitleidenswerte Zustand sei ein naturgemäßer. Ihm fehle Dünger. Für den klebrigen Teppich sei die als Bodendecker eingesetzte Hoya verantwortlich. Diese reichlich Nektar abgebende Pflanze sehe allerdings wirklich „erbärmlich“ aus. Wahrscheinlich vertrügen sich die beiden nicht in einem Topf.

Andere Leser wiesen darauf hin, daß durchaus die wollene Schildlaus der Urheber der Misere sein könnte. Den saftsaugenden Tierchen könne man allerdings mit einem Schwamm und einem Spritzer Spüli im Wasser auf den Pelz rücken. 

Um den Dingen jetzt endgültig auf den Grund zu gehen, plane ich nun folgende Projekte für die nächste Zeit: Blumenpott und Erde erstehen. Die mickernde Hoya umtopfen. Mit Spülwasser den imaginären Wolläusen auf den Pelz rücken, beim Chef bezahlten Sonderurlaub genehmigen lassen. Ich melde mich spätestens im neuen Jahr, sollte ich Krautkrämers Qualmoffensive überlebt haben.