© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/21 / 26. November 2021

Haltungsnote
Rockige Wutrede
Gil Barkei

Nach mehrjähriger Pause ist Kid Rock zurück – und wie! Anstatt auf den regenbogenfarbenen E-Zug aufzuspringen und mit #BLM-Folklore Feuilletonisten- und Weltverbessererherzen höher schlagen zu lassen, teilt der US-Musiker ordentlich gegen „snowflakes“ und „a nation of pussies“ aus. Sein vergangene Woche veröffentlichter Song „Don’t tell me how to live“ ist eine mittelfingererhobene Abrechnung mit dem weichgespülten linken Mainstream. Die vor Kraftausdrücken strotzende Rock-Wutrede gegen den Zeitgeist ist eine wohltuende Abwechslung von der Monotonie der LGBTQ-Solidaritätsbekundungen. Stolz und selbstbewußt spielt der 50jährige in dem dazugehörigen Video mit den Chiffren diskreditierter weißer Männer und Arbeiter: Zigarren, Schußwaffen, Schnaps, rauhe Spelunken, dicke Karren und „MAGA“-Caps. Die patriotisch verpackte Botschaft: Ich werde mich nicht verbiegen lassen und anpassen. „Niemand wird mir sagen, wie ich zu leben habe“, schallt es dazu im Refrain. Nicht die „Minions mit ihrer Agenda“, nicht die Medien mit ihren „Fake News“. Zur Unterstreichung trägt Kid Rock ein Shirt mit der Aufschrift „Social Media Sucks“ und blendet die Logos großer amerikanischer TV-Sender wie NBC oder CNN ein. Es ist eine Kampfansage an die Mächtigen im Showgeschäft – die hoffentlich beim Hörer Erfolg feiert. Nur so merkt das Business, daß es noch einen anderen, nichtpinken Markt gibt.