© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/21 / 03. Dezember 2021

Zitate

„Geht es nach der Politik, sollen wir bis 2045, geht es nach Fridays for Future, schon bis 2035 in die Klimaneutralität katapultiert werden. Doch der praktische Weg dahin ist irgendwie ins Hintertreffen geraten. (…) Meine Mietwohnung in Kreuzberg ist übrigens eine von über 300.000, die der Stadt gehört. Sie wird mit Stadtgas beheizt. Klimaneutral ist das auch nicht. Etliche Häuser dort, die derselben städtischen Wohnungsbaugesellschaft gehören, werden sogar immer noch mit dem reichlich CO2 emittierenden Heizöl betrieben. Noch nicht mal den Ausstieg daraus – im eigenen Wohnungsbestand – hat ein rot-rot-grünes Bündnis, das Berlin regiert, in den letzten fünf Jahren geschafft. Wie sollen wir da in 13 Jahren klimaneutral werden?“

Max Thomas Mehr, Mitgründer der „taz“, im Deutschlandfunk Kultur am 24. November





„Die Große Koalition hat wegen der Coronapandemie für dieses Jahr eine Rekordverschuldung von 240 Milliarden Euro geplant. Das war nur möglich, weil die Vorgaben der Schuldenbremse wegen der Notlage ausgesetzt wurden. Wenn die 240 Milliarden Euro nun aber gar nicht komplett benötigt werden, sinkt die Notlagenkreditaufnahme, die Verschuldung entsprechend. Statt dessen wird nun das Geld in ein Sondervermögen gesteckt. Die Mittel waren für die Pandemiebekämpfung vorgesehen, nun sollen sie für Klimainvestitionen in den kommenden Jahren genutzt werden. Da fehlt dann der Bezug zu der Notlage.“

Kay Scheller, Präsident des Bundesrechnungshofes, im „Handelsblatt“ vom 26. November





„Die westlichen Länder haben keine formale Zensur, aber eine informelle Zensur. Ich bin gerade aus den USA zurückgekehrt und habe von Studenten dort immer wieder gehört, wie die politische Korrektheit die Meinungsfreiheit einengt. Oder denken Sie an den Fall der britischen Professorin Kathleen Stock, die gerade von ihrem Lehrstuhl zurücktreten mußte, weil Transgender-Aktivisten ihre Forschungsergebnisse nicht mochten. Was ist das, wenn nicht Zensur?“

Kishore Mahbubani, Diplomat und bis 2017 Dekan der Lee Kuan Yew School of Public Policy in Singapur, in der „Welt“ am 27. November





„Weihnachtsmarktgänge sind Spontanbesuche. Man denkt vorher nicht darüber nach, wo und wann man sich testen lassen kann. Wir haben uns jetzt impfen lassen. Man hat uns gesagt, das ist der Weg aus der Pandemie, und jetzt sollen wir uns trotzdem wieder testen lassen. Das kann einfach nicht sein. (…) Vielen Entscheidungsträgern ist nicht bewußt, was es heißt, aus der Tageskasse seine Familie ernähren zu müssen. Daß die Politiker immer wieder freihändig entscheiden, ist für uns unerträglich. Man ist Tagesstimmungen ausgesetzt, es herrscht überhaupt keine Rechtssicherheit.“

Albert Ritter, Essener Schausteller und Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, in der „Wirtschaftswoche-online“ am 28. November





„Zwar sonnt sich unsere Genderlobby gerne in einer vermeintlichen Menschenfreundlichkeit, aber in Wahrheit tritt sie die Menschenrechte immer da mit Füßen, wo es wirklich zählt. (...) Hat schon einmal eine hochbezahlte Lehrkraft mit Pensionsanspruch an einem unserer mehr als hundert Genderinstitute ein Bildschirmlesegerät für Blinde benutzt? (...) ‘Polizist:innen’ wird durch die Bildschirmlesesoftware zu ‘Polizist Doppelpunkt innen’ und aus PilotInnen macht das Programm ‘Pilot innen’.

Walter Krämer, bis 2017 Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der TU Dortmund, auf dem Blog „Achgut.com“ am 28. November