© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/21 / 03. Dezember 2021

Meldungen

Malcolm-X-Attentat: FBI statt Fememord 

NEW YORK. Malcolm X alias Malcolm Little alias El Hajj Malik el-Shabazz war zunächst das Aushängeschild der Nation of Islam (NOI), auch bekannt als Black Muslims. Nach seinem Bruch mit der NOI gründete er die Muslim Mosque Inc. sowie die Organization of Afro-American Unity (OAAU) und starb dann am 21. Februar 1965 infolge eines Attentates. Für die tödlichen Schüsse auf ihn wurden die Nation-of-Islam-Mitglieder Thomas Hagan alias Mujahid Abdul Halim, Thomas Johnson alias Khalil Islam und Norman Butler alias Muhammad Abd Al-Aziz verurteilt. Allerdings veranlaßte der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan Cyrus Vance jetzt nach einer 22 Monate andauernden Untersuchung die Annullierung der Schuldsprüche gegen Johnson und Butler, da die Staatsanwaltschaft sowie die Bundespolizei FBI und das New York City Police Department (NYPD) 1965 Beweismittel unterschlagen hatten, um einen Freispruch der beiden zu verhindern (Online-Ausgabe der New York Times vom 18. November 2021). Damit erhält die im Februar 2021 publik gewordene Erklärung eines ehemaligen verdeckten Ermittlers, daß sowohl das FBI als auch das NYPD an der Vorbereitung des Attentates beteiligt gewesen seien, nun zusätzliche Brisanz. (ts)

 www.nytimes.com





Versenktes deutsches U-Boot von 1917 identifiziert 

BRÜSSEL. Im Ersten Weltkrieg wurden nur wenige U-Boote von Flugzeugen versenkt. Die diesbezügliche Premiere erfolgte am 15. September 1916, als das k.u.k. Flugboot L 135 unter Fregattenleutnant Walter Zelezny in der Adria die französische „Focault“ (Q 70) mittels dreier Bomben beschädigte, so daß das U-Boot manövrierunfähig war. Bevor die Mannschaft von einem heraneilenden österreichischen Torpedoboot gefangengenommen werden konnte, versenkten sie das U-Boot. Und Ende September 1917 schlug dann die letzte Stunde des deutschen UB-32 infolge eines Angriffs von Maschinen des Royal Naval Air Service (RNAS). Das Kriegsschiff unter Kommando von Oberleutnant zur See Benno von Ditfurth befand sich im Ärmelkanal, wo es seine 16. Feindfahrt absolvierte. Das Wrack von UB-32 wurde in den 1980er Jahren rund 35 Seemeilen nordwestlich der belgischen Hafenstadt Ostende in 41 Metern Tiefe entdeckt. Die genaue Identifizierung des Bootes gelang allerdings erst jetzt belgischen Tauchern um den Unterwasserarchäologen Tomas Termote, wie das Wochenmagazin Knack am 10. November 2021 in seiner Online-Ausgabe berichtete. Bei der Freilegung der Steuerbordschiffsschraube kam eine Inschrift auf derselben zutage, welche lautet: „STB Schiffsschr. 6, UB.32“. Damit gilt das Wrack nun offiziell als Kriegsgrab der 23köpfigen Besatzung. (ts)

 www.knack.be





Erste Sätze

Die folgenden Seiten bringen meinen Dank an ein Musikerdasein dar, in das zu versenken mir in bald vierzig Jahren oft das Innigste und Gewaltigste des eigenen Lebens war.

Oskar Loerke: Anton Bruckner. Ein Charakterbild, Berlin 1938





Historisches Kalenderblatt

5. Dezember 1941: Die sowjetische Großoffensive drängt die deutschen Truppen vor Moskau zurück. Zuvor war ein Erkundungstrupp des Panzerpionierbataillons 62 bis in den Moskauer Vorort Chimki (23 Kilometer vom Kreml entfernt) vorgedrungen.