© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/21 / 03. Dezember 2021

Leserbriefe

Zu: „Gemeinwohl hat Vorrang“ von Karlheinz Weißmann & „Gesunde soll es nicht mehr geben“ von Konrad Adam, JF 48/21

(K)ein Programmheft für das Impftheater

Wer wollte als Gesunder inmitten des Corona-Impftheaters Konrad Adam nicht dankbar sein, eine Lanze für den Status der Gesundheit und der Gesunden zu brechen! Bei den panikisierenden Inzidenzraten ab 400 haben wir es immerhin mit 0,4 Prozent positiv Getesteten zu tun. Betrüblich aber ist, daß Adam dem Impfkartell Tribut leistet, indem er die Nebenwirkungen der mRNS-Vakzination als eher ungeeignet für Einwendungen gegen sie abtut.

Laut EudraVigilance (European Union Drug Regulating Authorities Pharmacovigilance) lagen für die Vakzine von Moderna, PfizerBiontech, Astrazeneca und Johnson&Johnson am 27. November 2021 insgesamt 1.225.119 Meldungen zu Nebenwirkungen vor. Auffällig ist, daß insbesondere weibliche Impflinge betroffen sind. Schenkt man ferner dem Umstand Beachtung, daß im Falle von ADR (Adverse Drug Reaction) im allgemeinen mit einer Untererfassung (under-reporting) zwischen 86 und 98 Prozent zu rechnen ist (siehe Drug Safety 2006, 29.5, 385-396), so bescherte der bisherige Verlauf der Corona-Impfkampagnen eine impfhistorisch einzigartige Häufung unerwünschter Wirkungen. Ein Blick in das offizielle VAERS (Vaccine Adverse Event System) für den 12. November 2021 weist für die USA unter anderem 18.853 Todesfälle, 99.470 Notfallbehandlungen, 94.537 Hospitalisierungen, 33.660 schwere allergische Reaktionen, 8.082 Fälle von Anaphylaxis und 13.237 von Myocarditis sowie 2.296 Fehlgeburten auf. Die mittel- und langfristigen Nebenwirkungen sind noch unbekannt.

Wer hier unter dem Vorwand der „Daseinsfürsorge“ nach dem starken Staat und einer Impflicht ruft („Ärmel hoch!“), wie Karlheinz Weißmann dies tat, muß sich den Vorwurf normopathischen Verhaltens gefallen lassen.

Prof. Dr. Raimund Th. Kolb, Wien/Österreich




Impfung ist eines mit Sicherheit: unsicher

Während ich vielen Aussagen von Konrad Adam zustimme, ist die Behauptung „Nach allem, was wir bisher in Erfahrung gebracht haben, sind sie (die Nebenwirkungen der Corona-Impfungen) überschaubar (...)“ falsch. Hier empfehle ich dringend den aktuellen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) vom 26.10.2021, in dem mit Stand 9/2021 insgesamt 172.188 Impfnebenwirkungen aufgelistet werden. Im Vergleich dazu werden in der DB-UAW-Datenbank des PEI für den Zeitraum von 2000 bis 2020 für alle verwendeten Impfstoffe nur circa 63.000 Impfnebenwirkungen angegeben. Das heißt: Die neuen Corona-Impfstoffe haben in nur zehn Monaten Verwendung fast dreimal so viele Komplikationen verursacht wie alle bisher verwendeten Impfstoffe in den letzten 20 Jahren! Wer hier noch von sicheren Impfstoffen redet, dem ist nicht mehr zu helfen.

PD Dr. Jörg Kleffmann, Wuppertal






Zu: „Darfʼs ʼn bißchen mehr sein?“ von Paul Rosen & „Abschreibemodell“ von Alexander Graf, JF 48/21

Ein Leichtgewicht löst das andere ab

Nach dem Lesen dieser beiden Artikel fällt einem nur noch das französische Wort „politicard“ (skrupellose Politiker) ein. Es bleibt sich also gleich, wer hier das Sagen hat, ob Kaiser, König oder Volksvertreter, alle bereichern sich schamlos auf Kosten ihrer Untertanen, sprich Steuerzahler. Frau Merkel füllt sich hier noch einmal die Taschen, und Herr Scholz, der für den Bürger die CO2-Bepreisung erfunden hat und der Warburg-Bank 60 Millionen ergaunerte Cum-Ex-Steuern beläßt, langt hier auch noch einmal kräftig zu, für den zukünftigen politischen Beraterstab. Da fällt die zukünftige AA-Ministerin als Schummelliese schon kaum noch ins Gewicht. Ein Leichtgewicht löst da das andere ab. Um ihr Ansehen und das dieses Staates geht es heute scheinbar keinem dieser gewählten Damen und Herren; es gilt, wie kommt das Geld des Steuerzahlers in meine Tasche. Diese Volksvertreter sind eine Schande für Deutschland!

Volker Krause, Arnsberg






Zum Schwerpunktthema: „Lachender Dritter“, JF 47/21

Die Gute und der Böse

Wenn eine hübsche junge Frau ihr Geld verdient, indem sie mit den Flüchtlingsschleusern in Libyen zusammenarbeitet und sich die Koordinaten der schwimmenden Särge von kriminellen Schleppern geben läßt und damit an dem Geschäft teilhat, ist sie die Ra(c)kete der Guten. Sie hilft und rettet doch arme Menschen und führt sie ins gelobte Land. Sie wird geehrt und hoch gelobt. Wenn dagegen ein alter Diktator, beim eigenen Volk unbeliebt, auch den Armen helfen will ins gelobte Land, nach Deutschland, zu kommen, wird er beschimpft und es wird ihm mit weiteren Sanktionen gedroht. Doch gerade wegen der Sanktionen wollte er der EU zeigen, daß er doch ein hilfsbereiter Mensch sei, der nur den armen Flüchtlingen eine Brücke bauen will.

Alfred Hajek, Dresden






Zu: „Voller beißender Widersprüche“ von Fritz Söllner, JF 47/21 (bzw. JF-Titelseite 48/21)

Nicht länger schimpfen, impfen!

Ich frage mich, warum ausgerechnet die JUNGE FREIHEIT das Thema „Impfen“ so skeptisch sieht. Wer es noch nicht verstanden hat: Impfen ist die einzige (!) Möglichkeit, aus der Misere herauszukommen. Die Wirksamkeit einer Impfung ist weiß Gott hinreichend bewiesen. Wer sagt, daß auch Geimpfte das Virus weitergeben können und auch krank werden können, dann ist das doch völlig richtig und auch von Anfang an jedem, der sich dafür interessierte, klar gewesen. Der Verlauf ist aber doch viel harmloser und die Überlebenschancen sind ungleich höher. Auch wer sagt, daß mehr Geimpfte als Ungeimpfte im Krankenhaus liegen, mag ja recht haben. Auch das ist doch logisch, wenn es wesentlich mehr Geimpfte als Ungeimpfte gibt. Nein – die Haltung Ihrer Zeitung zu dem Thema enttäuscht mich maßlos!

Joachim Arndt, Mülheim an der Ruhr






Zu: „Finger in unserer Wunde“ von Dieter Stein, JF 47/21

Deutschland ist krank, auch ohne Virus

Wer nach allen Seiten offen ist, ist bekanntlich nicht ganz dicht. Dies betrifft Grenzen genauso wie die pathologischen Willkommensklatscher, nicht zuletzt von Politik und Medien. Polen macht genau das wie 2015 Ungarn, nämlich laut EU-Vorgabe die EU-Außengrenzen zu schützen. Wenn jedoch „Experten“ bei der EU und hierzulande und wie üblich Polen dafür prügeln, daß es den EU-Vorgaben nachkommt, braucht man nicht mehr zu fragen, wie marode dieses künstliche EU-Gebilde ist. Herr Stein drückt sich vornehm aus, wenn er von einer weichen Flanke der EU spricht. Aus meiner Sicht sind es mehrere Flanken, die nicht nur weich, sondern offen sind, was deutsche Grenzen betrifft.  Wenn aber alles offen ist – kann man dann noch von Grenzen sprechen? Und Deutschland weigert sich, seine Staatlichkeit zu verteidigen. Das führt mich zu einem Punkt, der von den „üblichen Verdächtigen“ reflexartig als Verschwörungstheorie verschrien wird. Der Fakt: Ein Staat ruht auf drei Säulen (Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt). So wäre zu fragen: Gibt es ein Staatsgebiet ohne Grenzen? Gibt es in Deutschland ein Staatsvolk? Hierzu gibt es immerhin die von Politik und Medien unwidersprochene Aussage eines Herrn Habeck „es gibt kein Volk“. Und letztlich: Haben wir eine Staatsgewalt im Interesse Deutscher? 

Wenn diese Fragen nicht mit einem eindeutigen Ja und entsprechender Begründung beantwortet werden können, brauchen wir uns nicht mehr darüber zu wundern und zu fragen, warum es bei uns so ist wie es ist – nämlich krank – auch ohne Virus. Von Henryk M. Broder stammt der Satz, Deutschland sei ein Irrenhaus, wenn ein Dach darüber wäre, wäre es eine geschlossene Anstalt. Meines Erachtens ist Deutschland schon längst ein Fall für die Intensivstation.

Wolfgang Kahl, Augsburg






Zu: „Trauer braucht einen Ort“ von Martina Meckelein/Christian Rudolf, JF 47/21

Seelenlose letzte Ruhestätten

Daß wir ein „religiös wüst gefallenes Land“ sind, erklärt den Verfall einer Bestattungskultur, die diesen Namen verdient, nur teilweise. Es ist vor allem der weitgehende Verlust familiärer Tradition und der Geiz der Erben, welche den Niedergang herbeiführen. Wer führt die Enkel noch zum Grab der Groß- oder Urgroßeltern? Und selbst wenn man es wollte, ist das Grab von Großeltern oft schon zu Lebzeiten von deren Kindern „weggemacht“, woran ausschließlich die kommunalen Friedhofssatzungen schuld sind. Vor allem kleine Kommunen im ländlichen Bereich gängeln die Angehörigen und lassen stur nicht die kleinste Abweichung zu. Da ist die Größe der Grabsteine genormt – nicht zu hoch und nur ja kein Engel –, die Art der Bepflanzung vorgegeben – kein Immergrün, wer keine Blumen aufs Grab bringen will, braucht kein Grab –, und vor allem die Verlängerungsmöglichkeiten reduziert, so daß spätestens nach 35 Jahren das Grab wieder weg ist. Familiengräber sind gar nicht vorgesehen und werden auch nicht genehmigt, da könnten ja Gebühren verlorengehen. Auf dieser Basis verliert jeder Friedhof seine Gedenkfunktion. Wer wünscht sich eine solche seelenlose letzte Ruhestätte?

Elgin Steuber, Lichtenfels




Rasanter Verlust der Erinnerungskultur

Die Bestattungsart sei jedem unbenommen. Was mir jedoch Sorge bereitet, ist der rasante Verlust des nachhaltigen Erinnerns und Gedenkens Verstorbener. Die wiederkehrenden Nutzungszeiten bei einem Grab sind von ehemals 25 Jahren sogar bis auf 12 Jahre heruntergekürzt worden; den steigenden Kosten angeglichen. Früher konnte man  die Schicksale von mindestens drei Generationen an Grabmälern nachverfolgen. Heute werden viele  (Urnen-)Gräber nach Ablauf der Ruhezeit meistens wegen der aufwendigen Grabpflege aufgelöst. Betroffen bin ich immer wieder, wenn ich sehe, wie schnell Verstorbene außerhalb des Angehörigenkreises in der heutigen Zeit vergessen sind. Ich habe den Eindruck, daß der Mensch immer mehr zu einem Gegenstand verkommt, der ersetz- und  austauschbar ist und am Ende „entsorgt“ wird. Diesbezüglich gehen wir im zwischenmenschlichen Bereich wahrlich tristen Zeiten entgegen, wo Achtung und Ehre auf der Strecke bleiben. Schon der athenische Feldherr und Politiker Perikles (etwa 490 bis 429 vor Christus) hatte sein Augenmerk darauf gerichtet: „Die Kultur eines Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Toten umgeht.“

Paul Jörg, Denklingen






Zu: „Modellbauer, Simulanten und CO2-Superspreader“ von Christian Dorn, JF 47/21

Explosiver demographischer Trend

Der Klimawandel ist meines Erachtens nicht das größte Problem der Menschheit; Klimawandel hat es in der ganzen Erdgeschichte schon immer aufgrund natürlicher Einflüsse (Sonne, Änderungen der Erdumlaufbahn um die Sonne, Taumeln der Erdachse, etc.) ohne Weltuntergang gegeben. Ein viel größeres Problem – wohl das größte Problem der Menschheit auf dieser Erde – ist die nach wie vor ungebremste Bevölkerungsexplosion; der jährliche Zuwachas beträgt zur Zeit circa 82 Millionen Menschen, was etwa der derzeitigen Gesamtbevölkerung von Deutschland entspricht. 

Meines Wissens gibt es da jedoch keine Weltkonferenzen oder dergleichen mit dem Ziel zur Begrenzung der Bevölkerungsexplosion oder gar der perspektivischen Reduktion der Bevölkerungszahl. Die logische Frage ist da, warum es so etwas nicht gibt. Die naheliegende Antwort lautet: einmal, weil eine Begrenzung der Bevölkerungsexplosion publizistisch nur wenig attraktiv ist und andererseits, weil man damit – im Gegensatz zu den Kampagnen gegen den Klimawandel – keine lukrativen Einnahmen kreieren und Geschäfte machen kann.

Dr. Karl Meier, Frankfurt am Main






Zu: „Es gibt kein Dieselprivileg“ von Jörg Fischer, JF 45/21

Bei der Kfz-Steuer schlechter gestellt

In der Tat, es gibt kein Dieselprivileg, jedenfalls nicht in dem Umfang wie es vielfach ideologisch propagiert wird. Ja, auf Dieselkraftstoff wird seit Jahrzehnten weniger Mineralöl- beziehungsweise Energiesteuer erhoben als auf Benzin, jedoch sind Diesel-Pkw bei der Kfz-Steuer wesentlich schlechter gestellt als Benziner. Für letztere beträgt die Steuer je angefangene 100 Kubikzentimeter Hubraum nur zwei Euro, bei Diesel-Pkws sind es 9,50 Euro. Dieser Steuersatz dürfte für die meisten Autos gelten, da diese zwischen Juli 2009 und Dezember 2020 erstmalig zugelassen wurden. 

Preisbewußte Dieselfahrer versuchen daher dann zu tanken, wenn die Preisdifferenz zum E10-Benzin bei zehn bis zwölf Cent pro Liter liegt. Würde der Dieselpreis von der Regierungsampel auf das Benzinpreisniveau angehoben, müßte eigentlich die Kfz-Steuer für Diesel-Pkw entsprechend abgesenkt werden. Dies hätte bei mir mit einem Zwei-Liter-Dieselmotor und einem Durchschnittsverbrauch von 7,3 Litern zur Folge, daß ich im günstigsten Fall über 20.000 Kilometer im Jahr fahren könnte, ohne zusätzlich belastet zu werden. Daher ist es fraglich, ob die Politik eine Änderung wirklich anstrebt. Denn unter dem Strich landet bei der jetzigen Regelung möglicherweise mehr im Steuersäckel als nach einer Steueränderung.

Hans-Georg Specht, Mülheim an der Ruhr