© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/21 / 10. Dezember 2021

Meldungen

Hartes Vorgehen gegen Corona-Proteste gefordert 

ERFURT. Nach den jüngsten Corona-Protesten am Montag abend hat Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer ein härteres Vorgehen gegen die Demonstranten gefordert. „Es geht nicht mehr um Versammlungs- und Meinungsfreiheit“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. In mehreren Städten in Sachsen und Thüringen waren Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Ihnen gehe es nur noch darum, andere einzuschüchtern und Angst zu verbreiten, kritisierte Kramer. Deshalb sei kein Dialog, sondern „eine klare Ansage“ nötig. Verstöße gegen die Corona-Auflagen bei den Protesten dürften nicht länger als Kavaliersdelikt betrachtet und wie falsches Parken nur mit Bußgeldbescheiden bestraft werden. „Nötig ist, daß es auch mal zu Gerichtsverhandlungen kommt, die öffentlich wahrgenommen werden“, führte er aus. Zuvor hatte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) ein härteres Durchgreifen der Polizei gegen Corona-Demonstranten gefordert. Hintergrund war ein Protest vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) warf der AfD vor, die Bevölkerung zu Demonstrationen aufzustacheln. Die Partei mobilisiere gegen das Impfen und eine angebliche „Corona-Diktatur“. Damit provoziere sie einen „großen Schaden“. Ihre Methode sei „billiger Populismus“. AfD-Chef Tino Chrupalla hatte die Aktion vor Köppings Haus bereits am Samstag verurteilt. „Friedlicher Protest gegen einen Impfzwang ist ein Grundrecht. Der Schutz der Privatsphäre auch“, schrieb er auf Twitter. (zit)





Anklage wegen falscher Identität gegen Fußballer

HAMBURG. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat gegen den Profi des Fußballzweitligisten Hamburger SV, „Bakery Jatta“, Anklage wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz und mittelbare Falschbeurkundung erhoben. Der Afrikaner soll bei seiner Einreise nach Deutschland im Sommer 2015 als Flüchtling falsche Angaben zu seinem Alter und seiner Identität gemacht haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. So habe er sich bei seiner Registrierung in Bremen jünger gemacht und einen falschen Namen angegeben, um wegen der angeblichen Minderjährigkeit eine Duldung zu erhalten, damit er nicht abgeschoben werden konnte. Für die Identität als „Bakery Jatta“ legte er demnach nachträglich Ausweisdokumente aus Gambia vor, um unter anderem einen Führerschein zu beantragen. Wegen der Anklage muß sich der Mittelfeldspieler vor einem Jugendrichter verantworten, da er zum Tatzeitraum teils Heranwachsender, teils Erwachsener war. Erste Zweifel an der Identität des Mittelfeldspielers waren bereits 2019 laut geworden. So hatte die Sport Bild berichtet, es handele sich dabei um Bakary Daffeh, der bei seiner Ankunft in Deutschland bereits volljährig gewesen sei. Zudem habe er bereits für Vereine in afrikanischen Ländern gespielt. Die Vorwürfe bezeichnete „Bakery Jatta“ damals als „Hexenjagd“. Unterstützung hatte er unter anderem vom damaligen Trainer der deutschen U21-Fußballnationalmannschaft, Stefan Kuntz, erhalten. Dieser bekundete, er wolle „Jatta“ bei der Einbürgerung helfen, um ihn in die Auswahlmannschaft zu holen. „Jatta“/Daffeh steht seit 2016 im Dienst des Hamburger SV. In 99 Zweitligaspielen erzielte er beim Verein aus der Hansestadt 15 Tore. (ag)