© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/21 / 10. Dezember 2021

Meldungen

Außenhandelsverband fordert Pragmatismus

BERLIN. Der Außenhandelsverband (BGA) hat die Ampelkoalitionäre davor gewarnt, die Beziehungen zu China – dem zweitwichtigsten Exportmarkt der deutschen Wirtschaft – aus politischen Gründen zu verschlechtern. „Ich glaube fest an Wandel durch Handel“, erklärte der neue BGA-Chef Dirk Jandura in der Wirtschaftswoche. Auf Verbesserungen der Menschenrechtslage hinzuwirken müsse „international abgestimmt passieren“, so der Chef des Elektrogroßhändlers Oskar Böttcher. Auch das von grünennahen Vereinen initiierte und von der Merkel-Regierung durchgesetzte Lieferkettengesetz (JF 37/20) müsse entschärft werden: Seine Berliner Firma pflege „Beziehungen zu rund 1.000 Lieferanten, zu etwa 200 sehr enge. Bei einigen aber bestellen wir nicht für mehrere Millionen Euro im Jahr, sondern nur für ein paar hundert Euro. Wie soll ich da als Mittelständler die Aufgabe leisten, alle Produkte bis ins letzte Glied zu prüfen“, meinte Jandura. Es müsse mehr Pragmatismus geben, denn „das Schlimmste, was passieren kann ist, daß wir Handel mit kleinen Lieferanten kappen, die ihn besonders nötig hätten“. (fis)

 lieferkettengesetz.de





Kultur- und Kreativbranche auch wichtig für Bayern

MÜNCHEN. Nicht nur Industrie und Tourismus, auch die Kultur- und Kreativwirtschaft ist enorm wichtig für Bayern. Das zeigt eine aktuelle Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW). Der Kunst- und Musikmarkt, die Medien- und Buchbranche, die Filmwirtschaft, Architektur, Designer, Software- und Spiele-Industrie sowie die Werbebranche erwirtschafteten 2019 im Freistaat 20,7 Milliarden Euro. Die Corona-Pandemie habe aber viele hart getroffen. Die Umsätze seien 2020 um 27 Prozent eingebrochen. 2021 werde der Umsatz um 18 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Erholungstendenzen seien erst 2022 zu erwarten. Es brauche daher „nicht nur einen Green Deal, einen Digital Deal, einen Economic Deal oder einen Technology Deal, sondern auch einen Creative Deal“, forderte die VBW. (fis)

 www.vbw-bayern.de





Zahl der Woche 

3,8 Milliarden Euro haben 16,8 Millionen Personen von Januar bis September an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das Spendenniveau um 14 Prozent gestiegen. Der Durchschnittsbetrag pro Spende lag bei 40 Euro. Am meisten spendet die Generation 70plus: Ihr Anteil am Gesamtspendenvolumen stieg von 43,2 auf 44,5 Prozent. Quelle: Deutscher Spendenrat