© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/21 - 01/22 / 24. Dezember 2021

Absurdes Gender-Gutachten in Hannover
Geliefert wie bestellt
Michael Paulwitz

Gender-Lehrstühle sind nicht harmlos. Skandalös genug, daß Steuergelder für die komfortable Versorgung klientelpolitischer Günstlinge vergeudet werden. Gefährlicher noch, daß diese ihre pseudowissenschaftlichen Positionen mißbrauchen, um ihre abwegige Ideologie in Staat und Gesellschaft durchzudrücken.

Das geht so: Eine Verwaltung – im konkreten Fall die Landeshauptstadt Hannover – macht die sogenannte „geschlechtergerechte“ Gender-Sprache zur verbindlichen Norm und bestellt bei einer passenden Lehrstuhlinhaberin – hier: die Berliner Professorin für „Öffentliches Recht und Geschlechterstudien“ Ulrike Lembke –, ein Gutachten, das diese sektiererische Sprachverhunzung zum verpflichtenden Verfassungsauftrag und damit für faktisch unangreifbar erklärt. 

Die Masche ist nicht neu: So wie gewisse „Verfassungsschützer“ aus dem Schutz der Menschenwürde in Artikel 1 Grundgesetz eine Ächtung jeglicher Migrationskritik ableiten, verbiegt die Gender-Propaganda den Gleichberechtigungs-Artikel 3 zum „Gleichstellungs“-Generalauftrag für linke Umerziehungsmaßnahmen. 

Juristisch wie linguistisch ist das hanebüchen. Dagegen zu argumentieren ist mühselig, aber dringend geboten: Denn es geht um nicht weniger als den Versuch, das Grundgesetz durch linksideologische Uminterpretation auszuhöhlen und zu beseitigen, um den Weg in die Gesinnungsdiktatur freizuräumen.