© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/21 - 01/22 / 24. Dezember 2021

Meldungen

Online-Duden nimmt neue Wörter auf 

BERLIN. Der Online-Duden hat 2021 über 500 neue Wörter aufgenommen. Darunter befinden sich Begriffe wie „trans“, „woke“ oder „N-Wort“. Mit letzterem ist der Ausdruck „Neger“ gemeint. Durch die Verkürzung soll deutlich gemacht werden, daß die Verwendung des Begriffs nicht mehr zeitgemäß und politisch unkorrekt sei. „2021 war ein sehr sprachbewegtes Jahr, in dem so viel über Sprache diskutiert wurde wie seit der Rechtschreibreform 1996 nicht mehr“, erläuterte die Chefredakteurin der Duden-Redaktion, Kathrin Kunkel-Razum, am Montag die Erweiterung des Internet-Wörterbuchs. „Vor allem auf dem Gebiet Corona, Medizinversorgung und Epidemiologie hatten wir in diesem Jahr wie auch schon 2020 eine große Dynamik“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst. So hätte ein Fünftel der neu aufgenommenen Worte einen Corona-Bezug. „PCR-Test“ und „Long Covid“ seien etwa in den Online-Duden aufgenommen worden. Aber auch Themen wie „Gender“ oder „Politische Korrektheit“ hätten das Vokabular der Menschen in diesem Jahr geprägt, ergänzte Kunkel-Razum. In der Regel finden alle in das digitale Wörterbuch aufgenommenen Begriffe auch Eingang in die alle drei bis vier Jahre erscheinende Druckfassung des Dudens. Kunkel-Razum ist seit 2016 Chefredakteurin des deutschen Nachschlagewerks. Anfang des Jahres zog sie mit der Entscheidung Kritik auf sich, über 12.000 Personenbezeichnungen im Online-Duden zu gendern. Kürzlich hatte sie diesen Schritt gegenüber dem Börsenblatt noch einmal verteidigt. „In Sachen Gendern wünsche ich mir mehr Gelassenheit.“ Der Linguist Peter Eisenberg kritisierte die Änderungen damals im NDR. „Was der Duden jetzt macht, ist ein klarer Verstoß gegen feststehende Regeln im Standard-Deutschen. Das heißt, der Duden vertritt nicht die Sprache, wie sie ist, sondern er will die Sprache umbauen. In dieser Offenheit, in dieser Dreistigkeit hat es das bisher nicht gegeben“, empörte sich der emeritierte Professor. Auch weitere Sprachwissenschaftler sowie der Verein Deutsche Sprache kritisierten die Maßnahme. (fw)

 www.duden.de





Initiative fordert Reform der Öffentlich-Rechtlichen 

KÖLN. Mit einem öffentlichen „Appell an Medienpolitik und Rundfunkanstalten“ unterstützen zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik und Presse „die Existenz unabhängiger öffentlich-rechtlicher Medien in Deutschland und Europa“, fordern aber zugleich mehr „Transparenz und grundlegende, nachhaltige Veränderungen“ bei den Öffentlich-Rechtlichen. Mit der Initiative „Unsere Medien“ setzen sie sich hinsichtlich des neu zu formulierenden Auftrags von ARD und ZDF für einen „Reformprozeß“ ein, der die „Weiterentwicklung unserer öffentlich-rechtlichen Medien auf eine breite gesellschaftliche Basis stellt und sie so stärkt und zukunftsfest macht“. (gb)

 https://unsere-medien.de





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