Gekreuzigter auf römischem Friedhof entdeckt
LONDON. Konkrete physische Überreste von Kreuzigungen zur Zeit des Imperium Romanum fand man bisher nur drei – wie das einzelne Fersenbein mit Nagel darin, welches 1968 in Israel ausgegraben wurde. Insofern erregte es erhebliches Aufsehen, als jetzt in England das komplette Skelett eines Gekreuzigten auftauchte. Dieses wurde bereits im November 2017 auf dem Gelände einer inzwischen fertiggestellten Wohnanlage im britischen Fenstanton (Cambridgeshire) entdeckt, an deren Stelle früher mehrere römische Friedhöfe lagen. Allerdings dauerte es noch bis 2021, ehe die Forensische Archäologin Corinne Duhig von der University of Cambridge mit der genauen Untersuchung der Gebeine aus der Zeit zwischen 130 und 360 n. Chr. begann und dabei ebenfalls einen Nagel im rechten Fersenbein fand, der nur im Rahmen von römischen Kreuzigungsritualen in den Knochen gelangt sein konnte (Online-Ausgabe des Guardian vom 13. Dezember 2021). Verschiedene körperliche Merkmale des Hingerichteten deuten auf einen Sklaven oder Menschen hin, der längere Zeit inhaftiert gewesen war. Auf jeden Fall entstammte der Tote der einheimischen Bevölkerung vor Ort, wie parallel durchgeführte DNA-Vergleiche belegen. (ts)
Lederpanzer als Chinas früher Militärexport
AMSTERDAM. Im Jahre 2013 fanden Archäologen in der Nekropole von Yanghai am Rande der Turfan-Senke im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang der Volksrepublik China einen ledernen Schuppenpanzer für Reiterkrieger aus der Zeit zwischen etwa 780 und 540 v. Chr. Diese Rüstung wurde jetzt von dem Sinologen und Kunsthistoriker Patrick Wertmann von der Universität Zürich und dessen Kollegen untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß der Panzer aus fast 5.500 zusammengenähten Lederschuppen von drei Millimetern Dicke besteht. Selbige wiederum entstammen wohl einer Serienproduktion, denn sie sind praktisch identisch. Darüber hinaus paßt die Rüstung auch Menschen fast jeder Statur und Körpergröße (Quaternary International 12/2021). Darstellungen von vergleichbaren Harnischen kennt man aus dem Neuassyrischen Reich, welches im 9. Jahrhundert v. Chr. zur Führungsmacht im Vorderen Orient aufstieg. Möglicherweise handelt es sich bei dem Fund in Yanghai also um einen archaischen „Rüstungsexport“. Auf jeden Fall trugen dann auch die weltberühmten Terrakotta-Soldaten von Xian im Mausoleum des Kaisers Qín Shihuángdì aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. solche Panzer. (ts)
Erste Sätze
Die „Deutsche Frage“, die sich seit der Herausbildung der Nationen als politische Subjekte unablässig bis auf den heutigen Tag gestellt hat und auch nach der sogenannten „Wiedervereinigung“ weiterhin sich stellt, war und ist immer auch und vor allem die Frage gewesen, wer die Deutschen sind oder waren.
Markus Josef Klein: Ernst von Salomon. Eine politische Biographie, Limburg/Lahn 1994
Historisches Kalenderblatt
25. Dezember 1991: Der sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow tritt während einer Fernsehansprache formell von seinem Amt zurück und löst damit die kommunistische Weltmacht UdSSR auf. Am Kreml wird die rote Staatsflagge mit Hammer und Sichel eingeholt.