© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/21 - 01/22 / 24. Dezember 2021

Meldungen

EU-Behörde: Noch zwei bis drei Jahre Corona-Pandemie?

SOLNA. Die EU-Behörde für Infektionskrankheiten (ECDC) rechnet nicht mit einer Herdenimmunität bei Covid-19. „Das gibt es bei anderen Viruserkrankungen wie der Influenza ja auch nicht. Insofern ist es Wunschdenken, daß diese Pandemie wieder verschwindet. Zumindest nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren“, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon im Handelsblatt. Wie lange es noch Corona-Einschränkungen geben wird, hänge „davon ab, wie gut die Impfstoffe auf die neuen Varianten adaptiert sind und wie schnell man sie unter die Leute bringen kann“, so die deutsche Medizinerin und Epidemiologin. Eine Impfpflicht sehe sie aber skeptisch: „Ich bin mir nicht sicher, ob ein Zwang langfristig einen Vorteil hat, wenn man es nicht schafft, die Impfbereitschaft grundsätzlich zu steigern“, meinte die ECDC-Chefin. „Wir werden ja vermutlich noch verschiedene Impfungen gegen das Coronavirus benötigen. Da muß man die kurzfristigen Vorteile eines Zwangs gegen die möglichen langfristigen Folgen abwägen.“ Boosterimpfungen und die Schließung der Impflücke bei den Erwachsenen seien zudem wichtiger als gesunde Kinder jetzt zu impfen, so Ammon. (fis)

 www.ecdc.europa.eu





Myokarditis: Risiko durch Moderna-Impfung erhöht

OXFORD. Forscher Martina Patone und Xue W. Mei (University of Oxford) haben das Risiko für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach Corona-Impfungen berechnet und mit der Gefahr verglichen, dieses Krankheitsbild durch eine Infektion mit Sars-CoV-2 zu bekommenen. In der bei Nature Medicine veröffentlichten Studie ergab sich, daß die Impfung mit Moderna für Untervierzigjährige ein 1,5fach höheres Myokarditis-Risiko darstelle als die Infektion. Für das Biontech-Vakzin gebe es kein höheres Risiko, was daran liegen kann, daß die Berechnung nicht zwischen Männern und Frauen unterscheidet. Daten des Paul-Ehrlich-Instituts hatten gezeigt, daß das Myokarditis-Risiko durch die mRNA-Impfungen vor allem bei Männern unter 35 Jahren wesentlich erhöht ist. Bei einer Infektion durch Sars-CoV-2 dagegen sei diese Gefahr geschlechtunabhängig. Der Astrazeneca-Vektorimpfstoff verhielt sich in der Studie hinsichtlich Myokarditis unauffällig. (mp)

 doi.org/10.1038/s41591-021-01630-0





DUH: Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk verlangt

RADOLFZELL. Der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zusammen mit der Stiftung „Vier Pfoten“, dem Deutschen Tierschutzbüro, dem Haustierregister Tasso, dem Jane Goodall Institut Deutschland und der Gewerkschaft der Polizei in einer Petition erneut ein generelles Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk verlangt. Das coronabedingte Verkaufsverbot von Pyrotechnik reiche nicht aus. Die Knallerei sei für Haus-, Wild und Nutztiere ein Albtraum. Der Lärm und die Blitze lösten Streß, Angst und Panik aus: „Fluchttiere wie Kühe und Pferde rennen vor lauter Panik durch Zäune. Auch in Ställen kommt es zu Verletzungen oder Bränden durch Feuerwerkskörper“, argumentieren die sechs Initiatoren. Feinstaub aus Raketen und Böllern gefährdeten zudem die Gesundheit. (fis)

 www.duh.de





Erkenntnis 

„TikTok ist letztlich eine chinesische Geheimdienst-Waffe, die Daten von Mobiltelefonen und Bildhintergründen in Videos sammelt. Sie wertet aus, was wir mögen, was wir nicht mögen, welche Emotionen wir haben, wenn wir ein Kleidungsstück tragen. Die App schaut sich sogar die Bücher im Regal in den Hintergründen der Videos an – und sammelt eine riesige Datenmenge.“

Nicolas M. Chaillan, ehemaliger Chief Software Officer der US-Luftwaffe