© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/22 / 07. Januar 2022

Vorsicht bei den Klick-Tips
Online-Ratgeber für Kindernetzseiten präsentieren eine Auswahl mit eindeutiger Schlagseite
Tobias Dahlbrügge

Wie führt man Kinder an das Internet heran und schützt sie vor den Tiefpunkten menschlicher Perversion im Netz? Einige (halb-)staatliche Stellen versprechen Online-Angebote für „Kids“. Prima, denken sich Eltern und lassen ihre Kleinen beruhigt solche Seiten konsumieren. Vorsicht!

Das Angebot von jugendschutz.net wird von der Stiftung Medien Kompetenz Forum Südwest und dem Bundesministerium für Familie getragen. Die Stelle verbindet Initiativen von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern vor jugendgefährdenden Inhalten und Online-Belästigung. Jugendschutz.net klärt auch Eltern und Multiplikatoren über Risiken von Smartphones auf. So weit, so gut, aber: Auf den Seiten klick-tipps.net, kompass-social.media und hass-im-netz.info erwartet die Kleinen die volle Kelle linksgrüner Ideologie. Hier geht’s um den „ökologischen Fußabdruck“ und „das Leben in Vielfalt“ in der coolen Patchwork-Familie. Da erfahren Kinder, daß alle Religionen im Grunde gleich sind und „interreligiöser Dialog“ ganz wichtig ist, inklusive Werbung für den „Tag der offenen Moschee“.

Neben dem Ratgeber „So lebst Du umweltbewußter“ findet sich jede Menge Reklame für „Fridays for Future“ und weiterführende Angebote zu einem Wust an Seiten wie fussabdruck.de, naturdetektive.de oder frieden-fragen.de Zudem wird erklärt „Was ist Rassismus?“ und „Wo fängt Diskriminierung an und was versucht die Bewegung ‘Black Lives Matter’ zu ändern?“ Natürlich erfahren die Kinder auch, was „Fake News“ sind, nämlich quasi alles, was nicht aus der Anstalt kommt. Etliche Links führen zu den öffentlich-rechtlichen Formaten „logo“ und „tivi“. Nebenbei werden noch ganz klassisch antifamiliäre Kamellen über den Weltfrauentag und die UN-Kinderrechte aufgewärmt. Außerdem erfahren die Kleinen: „Dein Körper gehört dir! Keiner hat das Recht, dich an intimen Körperstellen zu berühren!“ Ob das auch für die (Zwangs)Impfung gilt? Eine Diskussion über Kinderrechte in diesem Fall findet nicht statt. 

Unter dem Infobutton „Wofür wir stehen“ schreiben die Urheber: „Kinder und Jugendliche haben das Recht auf ungestörte Entwicklung ihrer Persönlichkeit.“ Das sollte dann aber auch weltanschauliche Übergriffigkeit beinhalten.