© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/22 / 07. Januar 2022

Eigenlob vom Chef: Deutsche Universitäten weltweit konkurrenzfähig
Keine Elfenbeinturm der Eliten
(dg)

Zufrieden blickt der derzeitige Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, der Literaturhistoriker Peter-André Alt (FU Berlin), auf die von einem tiefgehenden Wandel geprägte deutsche Hochschulgeschichte seit 1968 zurück. Ein permanenter Reformprozeß hätte eine Universität entstehen lassen, die kein Elfenbeinturm der Eliten mehr sei, der „nationale Egozentrik“ kultiviere, sondern sich als Stätte „internationaler Begegnung“ verstehe und in der „Offenheit statt Exklusivität“ herrsche (Forschung & Lehre, 11/2021). Dennoch gelte es, dieses durch „gediegene wissenschaftliche Qualität, Spitzenforschung, intellektuellen Reichtum und Fächervielfalt“ ausgezeichnete Hochschulsystem zu verbessern, womit Alt wohl nur die noch nicht durch Gender & Co. verheerten medizinischen und naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen meinen kann. Zum einen sei das Selbstbild aufzuhellen, das vom Gefühl bestimmt werde, hierzulande bliebe man insbesondere hinter den US-Universitäten zurück. Dafür sollte man sich auf den größten Vorzug des deutschen Systems besinnen, das Forschung nicht im selben Ausmaß „utilitaristischen Ansprüchen“ unterwerfe und das trotzdem „weltweit absolut konkurrenzfähig“ sei. Zum anderen müsse gegen den Ungeist der „Nivellierung“ die „nachhaltige Förderung der Hochbegabten“ ausgebaut werden. 


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