© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/22 / 07. Januar 2022

Meldungen

Ausbreitung des Eisschildes verdrängte die Wikinger

NEW YORK. Im Jahr 985 n. Chr. segelten einige hundert Wikinger unter Erik Thorvaldsson, genannt „Erik der Rote“, nach Grönland und errichteten dort die Siedlungen Eystribyggð nahe dem heutigen Qaqortoq und Vestribyggð beim nunmehrigen Nuuk. Diese bestanden bis ins 14. und 15. Jahrhundert hinein und wurden dann aufgegeben. Zu den Ursachen hierfür äußerte sich jetzt Marisa Julia Borreggine vom Department of Earth and Planetary Science der Harvard University auf der Jahreskonferenz der American Geophysical Union in New Orleans: Ganz offensichtlich wuchs der grönländische Eisschild seit dem 11. Jahrhundert kontinuierlich an und drückte auf den weichen Boden entlang der Küsten. Dadurch stieg der Wasserspiegel im Bereich der Wikingersiedlungen um bis zu fünf Meter, woraufhin rund 100 Quadratkilometer Felder und Weideland überflutet wurden (Online-Ausgabe von Live Science vom 17. Dezember 2021). Allerdings scheinen die Wikinger letztlich auch noch andere Gründe gehabt zu haben, sich aus Grönland zurückzuziehen. Dazu zählen unter anderem interne Streitigkeiten, eine allgemeine Ressourcenerschöpfung und Konflikte mit verschiedenen seit längerem auf der Insel lebenden oder neu zugewanderten Inuit-Gruppen. (ts)

 www.livescience.com





Keltenschatz bei Potsdam: Nachweis antiken Handels 

POTSDAM. In Brandenburg gibt es mehr als 50.000 archäologische Fundplätze und fast 12.000 registrierte Bodendenkmale. Dazu gehören auch die Überreste einer Siedlung der frühgermanischen Jastorf-Kultur aus der Eisenzeit zwischen 600 v. Chr. und der Zeitenwende unweit des kleinen Dorfes Baitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Hier legte der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Wolfgang Herkt kürzlich einen über 2.000 Jahre alten Münzhort mit 41 sogenannten Glatten Regenbogenschüsselchen frei. Diese charakteristisch geformten Geldstücke aus einer Gold-Silber-Kupfer-Legierung waren ab etwa 300 v. Chr. von keltischen Stämmen in Umlauf gebracht worden, welche in Süddeutschland und dem Gebiet der heutigen Staaten Österreich und Ungarn siedelten – also weitab von Brandenburg. Daher deutet Herkts Entdeckung auf die Existenz von überregionalen Handelsnetzwerken während der europäischen Eisenzeit hin (Pressemitteilung des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur vom 13. Dezember 2021). Der Schatz von Baitz ist zudem auch der größte Kelten-Goldmünzenfund in dem östlichen Bundesland und der zweitgrößte nachgewiesene Hort dieses Typs von Regenbogenschüsselchen überhaupt. (ts)

 www.mwfk.brandenburg.de





Erste Sätze

Vielleicht war die Erde, als alles wüst und leer war, schon einmal das Wrack einer früheren Schöpfung.

Alfons Paquet: Weltreise eines Deutschen. Landschaften, Inseln, Menschen, Städte, Berlin 1934





Historisches Kalenderblatt

8. Januar 1952: Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilt mit, daß knapp 20 Prozent der Bevölkerung der Bundes-republik, also 9,6 Millionen Menschen, Vertriebene aus den Ostprovinzen des Deutschen Reiches und Ostmitteleuropa sind.