© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/22 / 07. Januar 2022

Frisch gepreßt

Thor Kunkel. Schon 2009, nach den ersten vier Merkel-Jahren, ist der deutsche Schriftsteller und Publizist Thor Kunkel in die Schweiz emigriert. Von dort aus kommentiert der heute knapp 60jährige zornige alte weiße Mann fortlaufend die Zustände im bundesrepublikanischen Narrenhaus. Wer davon einiges kennt, weiß, daß Kunkel ein Polemiker von Graden ist, der lieber zum Morgenstern als zum Florett greift. Freunde des offenen Worts werden daher auch seine frisch gepreßten „Riskanten Essays“ zu schätzen wissen, die sich gegen das unter Corona-Vorzeichen radikalisierende Berliner „Multi-Kulti-Regime“ richten, dessen „Bevölkerung“ sich offenkundig „mehrheitlich auf den grünen Kreuzzug der Hirntoten eingecheckt hat“. Historisch glaubt Kunkel die Wurzeln dieses neuen, Obrigkeit und Untertanen einenden Massenwahns in der angloamerikanischen „Re-Education“ der deutschen Kriegsverlierer entdeckt zu haben. „Kein anderes Volk wurde je von seinen Feinden einem Umerziehungsprogramm unterworfen“, das der Versuch gewesen sei, „die gesamte deutsche Kultur auszulöschen“ und den Willen der Deutschen zur Selbstbehauptung ein für allemal zu brechen. Diese „Wesensveränderung“ habe die bundesdeutsche Gesellschaft bis heute sehr erfolgreich vollzogen, da sie etwa nicht mehr wisse, wie sie „ihre eigenen Sozialnetze zu schützen und kriminelle Einwanderer außer Landes zu schaffen“ habe. (wm)

Thor Kunkel: Der Weg der Maschine. Annäherungen an den kybernetischen Sozialismus. Riskante Essays, Edition Buchhaus Loschwitz, Dresden 2021, broschiert, 135 Seiten, 17 Euro





Wertsachen. Das Vertrauen in Banken schwindet. Zudem verärgert viele Kunden, daß sie lange Zeit für ihre Kontoguthaben nicht nur lächerliche Zinsen bekamen, sondern nun auch noch Strafzinsen blechen müssen, deren Grenze immer weiter abgesenkt werden soll und demnächst vielleicht für Omas letzten Spargroschen gilt. In Anbetracht der Inflation flüchten deshalb viele vor der schleichenden Enteignung in Edelmetall oder andere Sachwerte. Doch wo bewahrt man diese am besten auf? Der Finanzjournalist Michael Brückner hat dazu einen Ratgeber veröffentlicht. Er informiert über die Sicherheit von Tresoren für das eigene Zuhause oder Wertschließfächern, die allerdings Geld kosten. Soviel sei vorweggenommen: Die Verstecke von Goldbarren oder Bargeld im Zuckertopf auf dem Küchenschrank oder in getarnten Maggisuppendosen in der Speisekammer sind mittlerweile auch den blödesten Einbrechern geläufig. Ein 100prozentiges Patentrezept für die sichere Vermögenshortung kann aber selbst Brückner nicht bieten: „Restrisiken bleiben immer.“ (bä)

Michael Brückner: In Sachwerte investieren und diese sicher aufbewahren. Kopp Verlag, Rottenburg 2022, gebunden, 159 Seiten, 14,99 Euro