© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/22 / 14. Januar 2022

Aufgeschnappt
Handelskette mit Fäkaljargon
Matthias Bäkermann

Wer ist schon für Rassismus? Die Unternehmensgruppe Citti aus Kiel zumindest nicht. Das beweist der mit etwa 10.000 Mitarbeitern in Schleswig-Holstein zu den Marktführern gehörende Handelsriese spätestens, seit der „Markt der Lebensfreude“ mit seinem dort vertriebenen Klopapier „antirassistische Aufklärungsarbeit“ leistet. Mit einer Ende 2020 gestarteten Crowdfunding-Aktion hatte zuvor eine Antifa-Initiative mit dem Motto „Rassismus is für’n Arsch“ Geld gesammelt, um „antirassistisches Klopapier“ auf den Markt zu bringen. Die linksalternative Klopapierfirma Goldeimer gewann man schnell als Produktionspartner, weitere Unterstützung garantierten die am staatlichen Fördermitteltopf hängende Amadeu-Antonio-Stiftung oder afrodeutsche Lobbygruppen. Für die geistreichen Sprüche auf dem Papier wie „Du kackst aber gut deutsch“ standen „kreative Künstler*innen aus der BlPoC-Community“ parat. Zielpublikum des Toilettenpapiers mit Erziehungsauftrag seien „Hunderttausende“ Menschen, die sich allein wegen ihrer „weißen Privilegien“ der Verantwortung für eine rassismusfreie Gesellschaft stellen sollten. Der Erlös des bei Citti verkauften Papiers steht „antirassistischen Projekten“ zur Verfügung.