© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/22 / 14. Januar 2022

Meldungen

Ampel-Reform: Negative Einkommensteuer?

BERLIN. Der Ökonom Daniel Stelter sieht gute Ansätze in der sozialpolitischen Agenda im Ampel-Koaltionsvertrag. So sollen Bürger- und Wohngeld aufeinander abgestimmt und Zuverdienstmöglichkeiten verbessert werden. Eine Reform sei „mehr als überfällig“, so der Unternehmensberater in seinem aktuellen BTO-Podcast (116/22). So habe eine Familie mit zwei Kindern 2.000 bis 2.500 Euro Monatseinkommen, „unabhängig davon, ob 3.000 Euro Bruttoeinkommen verdient werden oder gar keiner Erwerbstätigkeit nachgegangen wird“, kritisierte Stelter. Er empfahl der Bundesregierung daher als Vorbild die negative Einkommensteuer in den USA (Earned Income Tax Credit/EITC) als Vorbild: Eine gleichgroße Familie bekomme bei 15.000 Dollar Haushaltseinkommen vom Staat etwa 6.000 Dollar hinzu: „Steigt das Einkommen, bleibt der Zuschuß zunächst unverändert, und ab einem Gesamteinkommen von 25.500 sinkt der Zuschuß um 21 Cent pro hinzuverdientem Dollar.“ Das bleibe so, bis bei 50.000 Dollar die Familie keinen Zuschuß mehr erhalte, aber auch keine Steuern zahle, so Stelter. „Ein besseres Modell, um die Aufnahme von Arbeit und vor allem das Interesse an höheren Einkommen zu steigern, ist kaum vorstellbar.“ (fis)

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Bayern: Bevölkerung steigt bis 2040 auf 13,7 Millionen

FÜRTH. Die Einwohnerzahl Bayerns wird in den kommenden 20 Jahren voraussichtlich um 518.000 auf 13,66 Millionen Menschen anwachsen. Das teilte der Präsident des Landesamts für Statistik, Thomas Gößl, mit. Die Zahl der über 64jährigen steige bis 2040 um 771.000 auf 3,49 Millionen, die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64) sinke um 410.000 auf 7,58 Millionen. „Damit würden im Jahr 2040 dann auf 100 potentiell Erwerbsfähige etwa 46 Personen im Rentenalter kommen. Bei einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren sind es hingegen 40 Personen“, erklärte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Obwohl die Zuwanderung aus dem Ausland 2020 coronabedingt niedriger ausfiel, habe dies langfristig keine Auswirkungen: In Oberbayern werde die Bevölkerung um 6,9 Prozent zunehmen, gefolgt von Schwaben (+6,2) und Niederbayern (+5,3). Mit Bevölkerungsrückgängen sei hingegen in Oberfranken (-3,5 Prozent) und Unterfranken (-1,5 Prozent) zu rechnen. (fis)

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Zahl der Woche

Auf 5,0 Prozent ist die Inflation im Euroraum im Dezember 2021 gestiegen – im Vorjahresmonat lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) bei -0,3 Prozent. Preistreiber waren Energie (+26 Prozent) und unverarbeitete Lebensmittel (+4,6). Am höchsten lag die Geldentwertung in Estland (12 Prozent), Litauen (10,7), Lettland (7,7) und Spanien (6,7); am niedrigsten in Malta (2,6), Portugal (2,8) und Finnland (3,2). Deutschland und Irland lagen mit 5,7 Prozent im Mittelfeld. Quelle: Eurostat