© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/22 / 14. Januar 2022

Amerikas Hochschulen unter dem Präsidenten Biden
Paradiese der Wissenschaftsfreiheit
(wm)

Wie das Netzwerk Scholars at Risk, das den „Index der akademischen Freiheit“ herausgibt, ermittelt hat, leben rund 80 Prozent aller Menschen weltweit in Staaten mit eingeschränkter Wissenschaftsfreiheit. Unter ihnen sei, seit der Machtübernahme der Taliban im letzten Sommer, Afghanistan der aktuell „schlimmste Fall“, wie Hinnerk Feldwisch-Drentrup den Netzwerk-Gründer Robert Quinn zitiert (Deutsche Universitätszeitung, 11/2021). Aber auch in China sowie allen islamischen Staaten stehe es mit der Freiheit des Forschens und Lehrens nicht zum besten. Um so heller heben sich für Feldwisch-Drentrup die Bundesrepublik, die EU und die USA, ein Jahr nach dem Auszug Donald Trumps aus dem Weißen Haus, von diesem düsteren Hintergrund ab. Von der an westlichen Hochschulen grassierenden „Cancel Culture“ scheint der Wissenschaftsjournalist nie etwas gehört zu haben. Hätten doch die ausschließlich „von oben“ provozierten „Eingriffe und Zwischenfälle“ an den international für ihre „weitgehende Wissenschaftsfreiheit“ beneideten „exzellenten US-Universitäten“ erst unter Trump nennenswertes Niveau erreicht. Noch dessen Erlaß zur „Bekämpfung von Rassen- und Geschlechterstereotypen“ vom September 2020, der sich gegen die „verleumderische und spalterische“ Gender- und Identitäts-Ideologie richtete, habe auf die Unterminierung „zentraler Werte“ der akademischen Kultur gezielt. Sofort nach Amtsantritt kassierte Trumps Nachfolger Joe Biden diesen Erlaß. Darum seien jetzt als einzige Feinde der Wissenschaftsfreiheit die „neuen Rechten“ und ihre Medien (Fox News, Russia Today) übriggeblieben und zu fürchten. 


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