© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/22 / 21. Januar 2022

Meldungen

Vier Millionen Euro für den Schutz von Kirchen 

ROMAINVILLE. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat nach der Beschädigung von zwei Kirchen in Bondy und Romainville angekündigt, „unabhängig vom Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat“ vier Millionen Euro für die Sicherung von Gotteshäusern bereitzustellen. „Als Minister für die Religionen ist es meine Aufgabe, die Gotteshäuser zu schützen. Wir erhöhen also die Mittel, die es ermöglichen, die Kultstätten insbesondere mit Videoschutz auszustatten“, erklärte der Minister vor der Kirche Saint-Germain-l’Auxerrois in Romainville (Seine-Saint-Denis), die in der Nacht von Sonntag auf Montag Ziel von Einbrüchen, Diebstählen und „einigen Unannehmlichkeiten“ geworden war. Diese Mittel werden vom Generalsekretariat des Interministeriellen Ausschusses zur Prävention von Kriminalität und Radikalisierung (CIPDR) bereitgestellt. Hugues de Woillemont, Sprecher der Französischen Bischofskonferenz (CEF), erklärte auf Anfrage von AFP, er sei „dankbar für diese vorgeschlagenen Mittel“ und fügte hinzu, es sei „wichtig, die Kirchen offen lassen zu können“. Seit Januar 2021 seien in Frankreich 1.400 antireligiöse Handlungen (Beleidigungen, Vandalismus, Schändungen) gezählt worden, ein Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus einer Mitte Dezember veröffentlichten Zählung hervorgeht. 2021 seien 686 antichristliche Taten gezählt worden, so AFP. Gegenüber 921 im Jahr 2019. In bezug auf antisemitische Handlungen verzeichnete das Innenministerium einen Rückgang um 15 Prozent, 523 im Jahr 2021 gegenüber 617 im Jahr 2019. Antimuslimische Handlungen seien um 32 Prozent gestiegen (171 gegenüber 129 im Jahr 2019). (ctw)





Imam Toujgani muß Belgien verlassen 

BRÜSSEL. Der belgische Staatssekretär für Asyl und Migration, Sammy Mahdi, hat Mohamed Toujgani, dem Hauptimam der Al-Khalil-Moschee im Brüsseler Stadtteil Molenbeek, die Aufenthaltsgenehmigung entzogen. Der Staatssekretär habe diese Entscheidung auf der Grundlage von Informationen der Sicherheitsdienste „aufgrund von Anzeichen einer ernsthaften Gefahr für die nationale Sicherheit“ gefällt, berichtete der Rundfunk RTBF in der vergangenen Woche. Dem Imam sei zudem mitgeteilt worden, daß ihm die Einreise in das Land für zehn Jahre untersagt sei. Belgischen Medien zufolge soll der marokkanische Staatbürger das Land bereits verlassen haben. „In der Vergangenheit haben wir radikalen Predigern zu viel Spielraum gegeben. Dieser Mann war wahrscheinlich der einflußreichste Prediger in Belgien. Mit dieser Entscheidung machen wir einen Unterschied und geben ein klares Signal: Wir werden diejenigen, die spalten und unsere nationale Sicherheit bedrohen, nicht tolerieren“, erklärte der Christdemokrat Mahdi. Obwohl der Imam 40 Jahre in Belgien lebte, beherrschte er weder die niederländische noch die französische Sprache. Außerdem existiert ein Video aus dem Jahr 2009, in dem er dazu aufrief, die „unterdrückenden Zionisten“ zu verbrennen. Zudem gibt es Berichte darüber, daß er junge Männer für den Dschihad angeworben habe. Toujganis Anwalt hat beim Rat für Ausländerstreitigkeiten eine Klage gegen die Entscheidung Mahdis eingereicht. Parallel dazu ließ er verlauten, daß der Imam sein Bedauern ausgedrückt und klargestellt habe, daß er sich auf „Zionisten“ und nicht auf Juden bezogen habe. (ctw)