© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/22 / 21. Januar 2022

Blick in die Medien
Die Dicke Bertha gegen Haß
Tobias Dahlbrügge

Was soll bloß aus den ganzen „Extremismus-Forschern“, Soziologen und Politologen werden, wenn sie mit der Uni fertig sind? Von irgendwas muß dieses Heer an Absolventen schließlich leben und nicht alle können Taxifahrer werden. Das würde sich mit dem Dünkel der moralischen Exzellenz auch gar nicht vertragen. Zum Glück füllen die Steuerzahler die Tröge mit üppigen Mitteln. Man muß nur einen weiteren Verein „gegen Rechts“, „gegen Haß“ oder „gegen Diskriminierung“ gründen und schon klingelt die Kasse. 

So ist ein dichter Urwald aus linken Initiativen gewachsen. „Aber das reicht nicht!“, sagt das „Kompetenz-Netzwerk Haß im Netz“, ein Zusammenschluß aus vier Organisationen. Mit diesem soll in den nächsten Jahren eine „zentrale Anlaufstelle“, sozusagen die „Dicke Bertha“ der Antidiskriminierung, entstehen. 

Seien Sie kreativ und gründen Sie Ihren eigenen Antidiskriminierungsverein, schon verdienen Sie mit!

Das Netzwerk umfaßt die Initiativen „NETTZ“, „HateAid“, Jugendschutz.net sowie die notorischen „Neuen deutschen Medienmacher*innen“. Unterstützung erhält es von der Zeit, dem Bundesfamilienministerium und der obskuren Stiftung Mercator der Essener Unternehmerfamilie Schmidt-Ruthenbeck, die sich für „Weltoffenheit“ einsetzt. „Weil immer mehr Menschen Haßkommentare fürchten, bekennen sie sich seltener öffentlich zu ihrer politischen Meinung“, schreibt das Netzwerk. Das stimmt – fragen Sie mal AfD-Wähler. 

Weiter heißt es: „Immer häufiger mündet Online-Haß in digitale oder sogar physische Gewalt.“ Die Antifa ist damit natürlich nicht gemeint, denn es geht ja um die Pappkulisse „rechter“ Haßrede. „Wenn politisches und zivilgesellschaftliches Engagement nur unter Gefahr von Haß, Drohungen und Gewalt möglich ist, gefährdet das unsere Meinungsvielfalt und damit die Demokratie“, rechtfertigen die Initiatoren ihr Anliegen. Ärgern Sie sich jetzt, daß Ihre Steuern für solchen Kokolores verplempert werden? Nicht doch! Seien Sie kreativ und gründen Sie Ihren eigenen Verein. Zum Beispiel: „Garagenauffahrt-neu-pflastern-gegen-Alltagsrassismus“ und schon verdienen Sie mit!