Was haben wir uns im Sommer von der Saison nicht alles versprochen? Die stärkste Zweite Liga aller Zeiten. Mehr Traditionsklubs im Unter- als im Oberhaus, rassige Derbys, Spitzenspiele zuhauf. Die Frage war nur, wer von diesen Mega-Vereinen aufsteigt. Gehen die Absteiger Schalke und Bremen sofort wieder hoch? Oder schafft es im vierten Anlauf endlich der HSV? Aber auch Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg haben die Experten einiges zugetraut. Als Geheimtip galt Fortuna Düsseldorf, deren Mannschaft nun abstiegsbedroht ist. Ja, es ist eine namhafte Zweite Liga, zu der auch so gut klingende Namen wie der Karlsruher SC, Dynamo Dresden und Hansa Rostock gehören.Und jetzt, nach 19 Spieltagen? Da führen drei eher namenlose Klubs, die wohl niemand auf dem Zettel hatte, die Tabelle an. St. Pauli, Darmstadt 98 und der 1. FC Heidenheim blockieren die entscheidenden Ränge gegen die Favoriten. Erst danach folgen Werder, der HSV und Schalke. Natürlich ist die Saison noch nicht vorbei, und es kann sich noch vieles ändern. Aber ist es nicht das, was wir alle wollen? Spannung! Nicht eine solche Langeweile wie in der Bundesliga, wo der FC Bayern mit sattem Vorsprung der zehnten Meisterschaft in Folge entgegensteuert. Und auch Borussia Dortmund dürfte als Vize feststehen. Acht Punkte auf den Dritten werden wohl reichen.

In der Zweiten Liga steht dagegen jetzt das Hamburg-Derby an. Bei einem Sieg wäre der HSV bis auf drei Punkte an St. Pauli dran. Und wenn Paderborn Werder schlägt, stehen die plötzlich vor Bremen. Ja, das hält viel von dem, was wir uns versprochen haben. Auch wenn es bisher anders gekommen ist, als alle erwartet haben. Aber es macht Spaß.