© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/22 / 28. Januar 2022

CD-Kritik: Power Paladin – With the Magic of Windfyre Steel
In Island geschmiedet
Thorsten Thaler

Endlich wieder mal ein Debütalbum, das es in sich hat: „With the Magic of Windfyre Steel“ der isländischen Metalband Power Paladin läßt sofort aufhorchen. Erschienen ist es Anfang Januar bei Atomic Fire Records, dem neuen Label von Nuclear-Blast-Gründer Markus Staiger, nachdem 2018 der französische Konzern Believe Digital als Mehrheitseigner das führende deutsche Metal-Label übernommen hatte und es zu Verwerfungen über die Produktpolitik kam. Die Franzosen setzen gemäß ihrem Firmennamen ganz auf eine Digitalstrategie, physische Tonträger sind für sie ein Auslaufmodell. Das sehen der 50jährige Staiger und seine Mitstreiter für das Metal-Genre anders. Aber zurück zu Power Paladin.

Die Isländer sind bereits seit 2017 als Sextett um Sänger Atli Guðlaugsson unterwegs, spielten auf Festivals in ihrer windig-kühlen Heimat und werkelten im Studio an ihrer ersten Veröffentlichung. Die liegt nun vor, und gleich die Leadsingle „Kraven the Hunter“ gibt die Richtung an, erinnert die Melodie doch stark an Iron Maidens Epos „Sign of the Cross“ aus dem Jahr 1995. Ebenso unverkennbar sind weitere Einflüsse von Szenegrößen wie Helloween, Dio, Hammerfall oder Edguy. Neben Gesangsstil und Chorus zeichnen dafür vor allem die beiden pfeilschnellen Gitarristen Ingi Þórisson und Bjarni Þór Jóhannsson sowie der druckvolle Schlagzeugwirbel von Einar Karl Júlíusson verantwortlich. Daß es bei neun Titeln eines Erstlingswerks praktisch keinen Ausfall gibt, spricht überdies allein schon für sich.

Bitte unbedingt mehr davon!

Power Paladin With the Magic of Windfyre Steel Atomic Fire/Warner 2022 www.powerpaladin.is