© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/22 / 04. Februar 2022

Meldungen

Frontex organisiert erste Zwangsrückführung 

Warschau. Die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) hat ihre Rückführungsaktion, die allein von ihr initiiert und organisiert wurde, beendet. Mitte vergangener Woche wurden 40 albanische Staatsbürger mit einem von Frontex organisierten Charterflug nach Tirana zurückgebracht. Der Flug startete in Madrid und hatte eine Zwischenlandung in Rom. Vor der Aktion erhielt jeder Rückkehrer nach Angaben von Frontex eine individuelle Rückführungsentscheidung von den Behörden der betreffenden EU-Länder. Die Agentur war dafür verantwortlich, den Zeitrahmen und die operativen Verfahren festzulegen und über die EU-Delegation in Albanien und den Frontex-Verbindungsbeamten die albanischen Behörden zu kontaktieren. „Gleichzeitig sorgte die hervorragende Zusammenarbeit mit den spanischen und italienischen Behörden für den Erfolg des Fluges“, so Frontex. „Diese Operation eröffnet ein neues Kapitel in der Art und Weise, wie wir die Mitgliedstaaten bei der Rückführung unterstützen können“, sagt Frontex-Exekutivdirektor Fabrice Leggeri. (ctw)





Kanada: Tausende Trucker demonstrieren in Ottawa

OTTawa. Nach einer tagelangen Fahrt quer durch Kanada ist am vergangenen Wochenende der sogenannte „Freiheitskonvoi 2022“ aus Tausenden Lastwagen in der Hauptstadt Ottawa eingetroffen. Rund 50.000 Trucker protestieren insbesondere gegen die jüngst in Kraft getretene Impfpflicht für Lkw-Fahrer und wollen weiter in der Haupstadt kampieren, um die Corona-Maßnahmen im Land zu Fall zu bringen. Im Westen Kanadas haben zudem Lastwagen und Autos den Grenzübergang Coutts nördlich von Montana blockiert, wo die Interstate 15 eine wichtige Handelsader für die Lieferketten zwischen den USA und Kanada ist. Die kanadische Regierung hatte im November 2021 angekündigt, daß alle kanadischen Lkw-Fahrer, die die Grenze zu den Vereinigten Staaten überqueren wollen, geimpft sein müssen, um eine 14tägige Quarantäne zu vermeiden. Seit dem 15. Januar ist diese Regelung in Kraft. Premierminister Trudeau verließ am Samstag die Hauptstadt an einen unbekannten Ort. In einer Presseerklärung warf er den Fahrern vor, Obdachlose zu bestehlen, rassistische Flaggen zu schwenken, zu randalieren und die Ehre der Veteranen zu beschmutzen. Eine Handvoll konservativer Abgeordneter unterstützt den Konvoi hingegen öffentlich, allen voran der ehemalige Tory-Chef Andrew Scheer, der sich mit einzelnen Fahrern in Regina traf, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Saskatchewan. Er dankte den Truckern für ihren Mut. Premierminister Justin Trudeau sei „die größte Bedrohung für die Freiheit in Kanada“. (ha)

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