© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/22 / 04. Februar 2022

Meldungen

Kommen Rüstungsfirmen auf schwarze Liste der EU?

DÜSSELDORF. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat die geplanten „Nachhaltigkeitsregeln“ der EU-Kommission scharf kritisiert. „Auf der einen Seite geben die EU und ihre Mitgliedsstaaten Milliarden für die äußere und innere Sicherheit aus. Sie sehen unsere Branche als systemrelevant an und fördern Innovationen“, erklärte Vorstands­chef Armin Papperger in der Wirtschaftswoche. Andererseits würde Rheinmetall im Rahmen der „Sozialen Taxonomie“ als „socially harmful“ abqualifiziert und so am Finanzmarkt auf einer Art „Schwarzen Liste“ landen: „Es sieht so aus, als könnten alle Unternehmen, die mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes mit Rüstung erzielen, als nicht nachhaltig oder – wie der Terminus lautet – als ‘sozial schädlich’ gelistet werden“, so der 58jährige Diplomingenieur. Im Verband der Verteidigungsindustrie (BDSV) hätten fast alle Mitglieder Finanzierungsprobleme: „Das trifft vor allem die kleineren und mittleren Unternehmen. Größere Unternehmen wie Rheinmetall können sich meist auch außerhalb Europas finanzieren.“ (fis)

 ir.rheinmetall.com





Ahr-Hochwasser: Rote Zahlen bei Versicherern

BERLIN. Das Tief „Bernd“ und die Flutkatastrophe an der Ahr haben Schaden- und Unfallversicherer in die roten Zahlen getrieben. „Mit versicherten Schäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen von rund 12,5 Milliarden Euro ist 2021 das teuerste Naturgefahrenjahr Deutschlands seit Beginn unserer Statistik Anfang der 1970er Jahre“, erklärte Wolfgang Weiler, Präsident des Versicherungsverbands GDV. „Allein die Folgen der Flutkatastrophe machen über acht Milliarden davon aus.“ Es seien 250.000 einzelne Schadensfälle registriert worden. Für die Sachversicherung sei mit einer Schaden-Kosten-Quote von 129 Prozent zu rechnen. Im Elbflut-Jahr 2002, habe das Verhältnis von Kosten und ausgezahlten Leistungen zu den Beitragseinnahmen nur bei 120,9 Prozent gelegen. „Wir müssen uns als Gesellschaft gegen mehr Extremwetter rüsten“, so Weiler. Notwendig seien Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten, eine Klima-Gefährdungsbeurteilung und ein besserer Gebäudeschutz. (fis)

 www.gdv.de





Zahl der Woche

Auf 22,99 Billionen Dollar ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA im vergangenen Jahr gestiegen. Damit ist die weltgrößte Volkswirtschaft um 5,7 Prozent gewachsen. 2020 war das US-BIP noch um 3,5 Prozent geschrumpft. Das BIP der 27 EU-Länder summierte sich 2020 auf umgerechnet 16 Billionen Dollar. Quelle: U.S. Department of Commerce