Absurde „Versehen“ und „Fehler“ in der Berichterstattung haben bei den öffentlich-rechtlichen Sendern mittlerweile gute Tradition: Mal wurde eine Grünen-Bundestagsabgeordnete in einem ZDF-Beitrag über einen Supermarkt als normale Kundin dargestellt. An anderer Stelle manipulierte die WDR-Sendung „Quarks“ ein Parteien-Ranking bei einem Vergleich der Klimaschutzprogramme, weil mit der FDP die „falsche“ Partei auf Platz eins landete. Vergangene Woche folgte die nächste Skurrilität: Das ZDF bearbeitete das Foto eines Atomkraftwerks in einem Facebook-Post und ersetzte kurzerhand den harmlos wirkenden weißen Wasserdampf durch einen gefährlicheren, dunklen Rauch. Was wie in den anderen Fällen auch den Nutzern der sozialen Netzwerke nicht verborgen blieb. Kernenergie ist schlecht; soll das also die Botschaft sein? Das ZDF stritt alle Vorwürfe ab und begründete die Bildbearbeitung wiefolgt: „Bei dem Post wurde eine Photoshop-Vorlage mit Abdunklungsebene verwendet, um helle Schrift lesbarer zu machen.“ Diese Ebene sei falsch positioniert worden. „Wir haben das Bild deswegen ausgetauscht.“ Warum es trotzdem drei Tage online blieb, erklärte der öffentlich-rechtliche Sender nicht.