© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/22 / 11. Februar 2022

Meldungen

Schlag gegen IS: Moskau  warnt, Washington feiert

MOSKAU. Nach dem US-Militäreinsatz in der nordwestlichen syrischen Provinz Idlib, bei dem der IS-Anführer Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi getötet wurde, hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Wladimirowna Sacharowa,  laut Russia Today erklärt: „Die einzige Möglichkeit, die Sicherheit in Syrien zu gewährleisten, besteht darin, daß die rechtmäßigen syrischen Behörden die Kontrolle über das gesamte Territorium des Landes wiedererlangen.“ Parallel dazu forderte sie eine Untersuchung der Tötung von Zivilisten während der Operation. Sie fügte hinzu, daß die Anwesenheit des IS-Anführers in Idlib ein neues Indiz dafür sei, daß diese Region, die außerhalb der Kontrolle der syrischen Behörden liege, immer noch von internationalen Terroristen als „sicherer Hafen“ genutzt werde. Dagegen hatte US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin III. das US Central Command und das US Special Operations Command für ihre großartige Unterstützung bei der Planung und Durchführung dieser Mission gelobt. „Ich habe genug mit dieser Art von Operationen zu tun gehabt, um zu wissen, wie schwierig sie durchzuführen sind und wie sorgfältig sie geplant und mit Ressourcen ausgestattet werden müssen.“ Die Sondereinsatzkräfte hätten außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um zivilen Schaden zu vermeiden, so Austin. Bei dem Einsatz starben dessen Frau und zwei Kinder, nachdem al-Kuraschi einen Sprengsatz gezündet hatte. US-Präsident Biden lobte dagegen die „wichtige Rolle dieser Mission für die Syrischen Demokratischen Kräfte“. Biden betonte, das die USA weiterhin mit ihnen sowie mit den irakischen Sicherheitskräften, einschließlich der kurdischen Peschmerga, und mehr als 80 Organisationen der globalen Koalition zusammenarbeiten würden, um den Druck auf den Islamischen Staat aufrechtzuerhalten. (ctw)





Nato: Keinerlei Anzeichen für Angriff Rußlands 

WILNA. Der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses Admiral Rob Bauer hat laut dem litauischen Nachrichtenportal LRT betont, keinerlei Anzeichen dafür zu sehen, daß Rußland einen Angriff auf die baltischen Staaten plane. „Wenn man sich die Stärke der russischen Truppen in Weißrußland ansieht, dann muß man in der Tat militärisch betrachten, ob dies eine Bedrohung für die baltischen Staaten und insbesondere für Litauen darstellt. Aber dann muß man sich natürlich auch die Absicht ansehen: Gibt es Anzeichen dafür, daß die Russen oder Weißrußland die Absicht haben, den baltischen Staaten und insbesondere Litauen zu schaden?“, erklärte der Niederländer Anfang der Woche in Wilna. „Bis jetzt sehen wir keine Absicht, wir erwarten keinen Angriff auf Nato-Boden durch Rußland –weder direkt noch über Weißrußland“, so sein Fazit. Laut Bauer befinden sich derzeit rund 30.000 russische Soldaten in Weißrußland. Der litauische Verteidigungsminister Valdemaras Rupšys pflichtete der Ansicht des Nato-Vertreters bei: „Es besteht derzeit weder taktisch noch operativ eine direkte Bedrohung“, sagte der Armeechef. „Nur weil Nato-Kräfte in Litauen stationiert sind, wäre es unverantwortlich, und ich würde sogar sagen dumm, uns zu bedrohen. Das würde die Situation nicht nur in der Region, sondern in der ganzen Welt grundlegend verändern“, so Rupšys weiter. (ctw)