© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/22 / 11. Februar 2022

Meldungen

„Eine Mischung aus Gier und fehlender Erfahrung“

PULLACH. Der Fondsmanager Jens Ehrhardt hat vor einem Crash bei Kryptowährungen wie Bitcoin & Co (JF 5/22) gewarnt. Anders als bei der Internetaktien-Blase 2000 und der Immobilienblase 2008 habe die aktuelle Hausse an den Finanzmärkten „bei allen Anlageformen zu exzessiv hohen Preisen geführt“, erklärte der Gründer der Vermögensverwaltung DJE Kapital AG im Handelsblatt. Doch anders als Anleihen, Aktien oder Rohstoffe seien Kryptowährungen „eigentlich völlig wertlose Anlagen ohne den geringsten inneren Wert“, so der Börsenexperte. Wenn monatlich über 1.000 „Währungen“ dieser Art neu dazukommen, frage er sich, wie man behaupten könne, daß solche Anlagen wegen fehlender Vermehrbarkeit einen Inflationsschutz bieten würden: „Bei über 16.000 Kryptowährungen ist schon diese Zahl Inflation“, meinte Ehrhardt. Auch bei den „amerikanischen Tech-Wachstumsaktien“ habe sich – durch eine „Mischung aus Gier und fehlender Erfahrung der Anleger“ – eine gefährliche Blase gebildet. Kurssteigerungen erwarte er hingegen in den Sektoren Öl und Gas: „Die Aktien sind ohnehin recht billig und haben hohe Dividendenrenditen.“ (fis)

 www.dje.de





Goldman Sachs rechnet mit Energiepreisanstieg

NEW YORK. Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet mit weiter steigenden Energiepreisen. „Unser Rohstoffteam um Jeff Currie prognostiziert einen Ölpreis für die Nordseesorte Brent von 105 Dollar zum Jahresende“, erklärte Jan Hatzius, Chefvolkswirt des New Yorker Geldhauses in der FAZ. Allerdings wirke sich dies – bei einem jetzigen Ölpreis von 90 Euro – nicht mehr so drastisch auf die Inflationsrate aus. Doch die „Transformation der Wirtschaft hin zu einer niedrigeren CO2-Emission“ führe zu höheren Kosten: „Den damit zusammenhängenden hohen Investitionsdruck gibt es nicht umsonst. Das wird einen Einfluß auf die Inflation haben“, so Hatzius. Entscheidend sei aber die Zentralbankpolitik. Er rechne mit „einem moderaten und langsamen Anstieg der Zinsen“. Dies werde „Auswirkungen auf die Preise von Aktien und Immobilien haben“, so der Goldman-Sachs-Banker. Für das „Platzen einer Blase“ sei aber ein sehr viel stärkerer Zinsanstieg nötig. (fis)

 www.goldmansachs.com





Zahl der Woche

Auf 5,1 Prozent ist die Inflation im Euroraum im Januar gestiegen – im Januar 2021 lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) nur bei 0,9 Prozent. Preistreiber waren Energie (+28,6 Prozent) und unverarbeitete Lebensmittel (+5,2 Prozent). Am höchsten lag die Geldentwertung in Litauen (12,2 Prozent), Estland (11,7) sowie in Belgien und der Slowakei (je 8,5); Am niedrigsten war der Kaufkraftverlust in Frankreich (3,3) sowie Portugal und Finnland (je 3,4). Irland (5,0), Deutschland (5,1), Zypern (5,2) und Italien (5,3) lagen im Mittelfeld. Quelle: Eurostat