© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/22 / 11. Februar 2022

Meldungen

Katholische Kirche soll Ehe von Priestern erlauben 

BERLIN. CDU-Chef Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, katholischen Priestern die Ehe zu ermöglichen. „Ich glaube, daß das Alleinsein der katholischen Priester eines der größten Probleme der Kirche ist“, sagte der Bundestagsabgeordnete der Rheinischen Post vom Montag. „Sie sollte sich für die Ehe von Priestern öffnen.“ Merz attestierte der Kirche einen schweren Umgang bei der Aufklärung von Mißbrauchsfällen. Allerdings sehe er auch „das ernsthafte Bemühen, zum Beispiel des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Bischof Bätzing und vieler anderer in der katholischen Kirche, jetzt wirklich Reformen einzuleiten“. Vergangene Woche hatte bereits der Münchner Kardinal Reinhard Marx für ein Ende des Pflichtzölibats geworben. „Es wäre besser für alle, die Möglichkeit für zölibatäre und verheiratete Priester zu schaffen“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Verpflichtung, ehelos, enthaltsam und keusch zu leben, sei „prekär“. Seit Jahren fordern progressive Kräfte in der deutschen katholischen Kirche weitgehende liberale Reformen. Die Vollversammlung des Projekts Synodaler Weg forderte jüngst etwa Segensfeiern für alle Liebespaare, also auch Homosexueller oder zivil wiederverheirateter Geschiedener. Zudem verlangten die Reformer bei der dritten Vollversammlung Ende voriger Woche, der Papst solle die Ehe von Priestern der Kirche des lateinischen Ritus teilweise erlauben. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild am Sonntag ist eine deutliche Mehrheit der Katholiken in Deutschland für die Abschaffung der verpflichtenden Ehelosigkeit für Priester und Ordensleute. 74 Prozent sind demnach gegen den Pflichtzölibat. (ls)

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„Nobelpreis“ für Iggy Pop und Musikensemble 

STOCKHOLM. Der Rockmusiker Iggy Pop und das französische Ensemble intercontemporain erhalten den schwedischen Polar-Musikpreis 2022. Die Auszeichnung ist mit jeweils einer Million Kronen (etwa 95.700 Euro) dotiert und gilt als inoffizieller „Nobelpreis für Musik“. Der Punk-Pionier Iggy Pop (74) sei „einer der einflußreichsten Musiker der Welt“ und habe über fünf Jahrzehnte hinweg „immer wieder Innovationen hervorgebracht, aufgewühlt und inspiriert“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Er sei „die treibende Kraft hinter einigen der größten Live-Auftritte in der Geschichte des Rock ’n’ Roll“ und verfüge über einen Backkatalog von „unantastbarer Klasse, sowohl als Solokünstler als auch als Frontmann von The Stooges“. Das in Paris ansässige Ensemble intercontemporain sei ein „bahnbrechendes Kollektiv“ für zeitgenössische Musik, das dazu beigetragen habe, „die Grenzen der modernen klassischen Musik zu erweitern“. Seit 2013 wird es von dem deutschen Komponisten und Dirigenten Matthias Pintscher geleitet. Die Preisverleihung findet am 24. Mai im Grand Hotel in Stockholm statt. (tha) 

 www.polarmusicprize.org





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Neue Bezahlmöglichkeit für Teilnehmer des Bonusprogramms der Münchner Payback GmbH bei der Bochumer Tankstellenkette Aral