© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/22 / 11. Februar 2022

Meldungen

Masken schützen bestens gegen Delta und Omikron

GÖTTINGEN. Selbst drei Meter Abstand helfen nicht: Wenn eine ungeimpfte Person keine Maske trägt und in der Atemwolke eines Coronainfizierten steht, hat sie bereits nach wenigen Minuten ein sehr hohes Risiko, sich ebenfalls mit dem Covid-19-Erreger anzustecken. Wie Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in einer umfangreichen Studie ermittelt haben, verhindert gut sitzender Mund-Nasen-Schutz solche Infektionen „sehr gut“. Mit FFP2- oder KN95-Masken sinke das Risiko, sich innerhalb von 20 Minuten zu infizieren, auf unter 0,1 Prozent. Selbst mit schlecht sitzenden Masken betrage es maximal vier Prozent. Dabei schätzten die Forscher das Infektionsrisiko noch „äußerst konservativ“ ein. Für die Omikron-Variante von Sars-Cov-2 sinke das Übertragungsrisiko sogar „deutlich“ – und das, obwohl für eine Infektion mit Omikron zwischen 30 und 50 Prozent weniger Virionen genügen als bei der Delta-Variante. Ein scheinbarer Widerspruch, der sich daraus erklärt, daß bei Omikron die Viruslast in den unteren Atemwegen wesentlich geringer ist als bei Delta (Max Planck Forschung, 4/21). (md)

 www.ds.mpg.de





Verbraucher wünschen staatliches Tierwohlsiegel

MAINZ. Wer zum gern beworbenen „Rumpsteak vom argentinischen Weiderind“ greift, unterstütze damit schlechte Tierhaltung, warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dieses „Premium-Rindfleisch“ aus den USA und Südamerika stehe in Wahrheit in klarem Widerspruch zu dem, „was wir Tierwohl nennen“. Die Rinder würden ihre letzten Lebensmonate nicht frei auf ihrer Weide verbringen, sondern stünden dicht gedrängt in riesigen Viehgehegen. Damit genüge ihr Fleisch nicht dem Tierwohl-Kennzeichensystem deutscher Lebensmittelkonzerne, sondern nur gesetzlichen Mindestanforderungen (Stufe 1). Laut einer Studie kämen 51,1 Prozent der in Supermärkten verkauften Fleischprodukte aus der Haltungsform der Stufe 1, nur zehn Prozent erfüllten Ansprüche der Höchststufe 4. Aldi, Rewe & Co. versprechen, ab 2025 befände sich statt „Billigfleisch“ nur noch solches aus Stufe 3 und 4 in den Regalen. 86 Prozent der Verbraucher mißtrauen prinzipiell den Siegeln des Handels und wünschen stattdessen ein staatliches Tierwohlkennzeichen, das es aber immer noch nicht gebe (Natur, 12/21). (ft)

 www.verbraucherzentrale-rlp.de





Weniger makellose Ware in die Obst- und Gemüseregale

DESSAU. Die strengen Vorgaben des Handels bei Aussehen und Größe von Obst und Gemüse belasten die Umwelt, denn häufig müssen dafür zusätzlich Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt werden. Außerdem entstehen unnötige Lebensmittelverluste. Daher hat das Umweltbundesamt (UBA) in einer aktuellen Broschüre („Mehr Natürlichkeit im Obst- und Gemüseregal“) Empfehlungen zur Senkung der Handelsvorgaben herausgegeben. Notwendig sei dabei ein branchenweit abgestimmtes Vorgehen, denn dann müßten die Einzelhändler beim Anbieten von mehr Ware mit optischen Makeln keine Abwanderung beziehungsweise den Verlust der Kundschaft und des Umsatzes befürchten, so das UBA. (fis)

 www.umweltbundesamt.de





Erkenntnis

„Automieten muß einfach und flexibel sein, doch viele unterschätzen die Komplexität der Branche. Man baut eine coole App, hat ein paar Autos und fügt das irgendwie zusammen. Aber es gibt Millionen von Routinen, die hinter den Prozessen stehen: Die Bereitstellung, die Wartungsintervalle, Reparaturaufträge – Dinge, von denen der Kunde nichts mitbekommen soll.“

Alexander Sixt, Vorstand für Strategie und Organisation des Mietwagenkonzerns Sixt SE