© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/22 / 18. Februar 2022

Blick in die Medien
Bewegte Bilder
Gil Barkei

Bei Meta krachen die Nutzerzahlen ein, und der Aktienkurs folgt. Mark Zuckerberg startete eine Aufmerksamkeitsaktion und drohte der EU mit einem Rückzug von Facebook und Instagram vom europäischen Markt, sollte die Datenaustauschmöglichkeit zwischen verschiedenen Ländern tatsächlich gekippt werden, wie es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs und die irische Datenschutzbehörde anvisieren. Nebenbei wies er seine Mitarbeiter an, sich künftig auf Videos zu konzentrieren – nicht wirklich neu, aber bei jungen Nutzern beliebt.

Geplant ist eine Mischung aus „Guerilla-Reportagen und klassischen Fernsehnachrichten“.

Zahlreiche Medien und soziale Netzwerke setzen verstärkt auf Bewegtbild. Im rechtskonservativen Lager baut neben der JF und Tichys Einblick insbesondere der Deutschland-Kurier sein Videoangebot auf Youtube, aber auch auf der eigenen Netzseite aus. Eine facettenreiche Mischung aus Kommentatoren wie Gerald Grosz und Politikern wie Maximilian Krah erreicht mittlerweile 119.000 Abonnenten. Interviews und Statements vor der Kamera mit beispielsweise Norbert Hofer (FPÖ), Thilo Sarrazin oder Rallye-Legende Walter Röhrl erzielen bis zu 220.000 Aufrufe.

„Die Zugriffszahlen zeigen, daß insbesondere Video-Kolumnen und -Gastbeiträge besser angenommen werden als Online-Artikel“, sagt Chefredakteur David Bendels der JUNGEN FREIHEIT. Auch die Interaktion – das Kommentieren, Liken und Teilen – sei ausgeprägter. Künftig möchte sich der Deutschland-Kurier daher noch intensiver auf Videoformate fokussieren. Das Ziel ist laut Bendels eine „regelmäßige Berichterstattung aus dem politischen Berlin“ mit Politiker-Gesprächen und Beiträgen wie zum Beispiel von der Wahl des Bundespräsidenten. „Es soll eine Mischung aus Guerilla-Reportagen und klassischen Fernsehnachrichten werden, eine Art n-tv oder Welt von rechts“ – auch mit Videos aus dem deutschsprachigen Ausland. Dies sei wichtig, um „der neuen rot-grünen-sozialistischen Ampel-Regierung genau auf die Finger zu schauen“. Mittelfristig sei dafür ein Büro mit Produktionsressourcen in der Hauptstadt geplant. Die Kamera- und Mikrofonlandschaft in Bundestag und Ministerien würde dies auf jeden Fall beleben.