© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/22 / 18. Februar 2022

Meldungen

Wrack von James Cooks „Endeavour“ identifiziert 

SYDNEY. Die „Endeavour“ zählt zu den berühmtesten Schiffen der Weltgeschichte. Mit dieser Bark segelte der englische Forschungsreisende James Cook von 1768 bis 1771 um die Welt und nahm dabei auch Teile Australiens für die britische Krone in Besitz. Der umgebaute Kohlenfrachter wurde 1775 verkauft und 1778 unter seinem neuen Namen „Lord Sandwich“ in der Narragansett Bay vor Rhode Island versenkt, um französischen Schiffen die Zufahrt zum Hafen von Newport zu versperren. Seit 1999 suchten australische und US-amerikanische Spezialisten vom Rhode Island Marine Archaeology Project (RIMAP) und dem Australian National Maritime Museum (ANMM) nach dem prominenten Wrack. 2018 stießen sie dann nördlich von Goat Island auf das Objekt RI 2394, welches große Ähnlichkeit mit der ehemaligen „Endeavour“ aufweist. Nun verkündete der Direktor des ANMM, Kevin Sumption, daß es sich hier tatsächlich um Cooks Schiff handele (Pressemitteilung des ANMM vom 3. Februar 2022). So stamme das Holz von RI 2394 aus England, und die strukturellen Details des Wracks entsprächen der „Endeavour“. Diese Aussagen bezeichneten RIMAP-Vertreter allerdings als „verfrüht“ und von „australischen Emotionen“ getragen. (ts)

 www.sea.museum





Ägyptische Tonscherben als Strafarbeit gedeutet

TÜBINGEN. Nahe der ägyptischen Stadt Sohag, 200 Kilometer nördlich von Luxor, erstreckte sich vor mehr als 2.000 Jahren die Siedlung Athribis samt einem großen Tempel für die Löwengöttin Repit und deren Gemahl Min. Dieser entstand auf Geheiß von Pharao Ptolemaios XII. alias Theos Philopator Philadelphos Neos Dionysos, der von 80 bis 51 v. Chr. über das Land am Nil herrschte und dessen zweitälteste Tochter die berühmte Kleopatra war. In den Ruinen des Heiligtums fand ein internationales Archäologenteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 2018 mehr als 18.000 beschriftete Tonscherben, über die jetzt Details bekanntgegeben wurden (Pressemitteilung der Universität Tübingen vom 31. Januar 2022). Die sogenannten Ostraka weisen häufig Listen auf, welche offenbar als eine Art Quittung dienten. Andere Scherben tragen Buchstaben- oder Zahlenreihen, Rechenaufgaben und ähnliches, was ganz klar auf eine Verwendung im schulischen Bereich hindeutet. In diesem Zusammenhang äußerten die Tübinger Forscher auch die Vermutung, daß es sich bei denjenigen Ostraka mit Hunderten von immer gleichen Schriftzeichen um die Überreste antiker Strafarbeiten handele. (ts)

 www.uni-tuebingen.de





Erste Sätze

Im Sommer 1990 hatte der Schriftsteller Salman Rushdie bereits seit mehr als einem Jahr in Verstecken gelebt.

Peter Watson: Das Zeitalter des Nichts. Eine Ideen- und Kulturgeschichte von Friedrich Nietzsche bis Richard Dawkins, München 2016





Historisches Kalenderblatt

19. Februar 1942: US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterzeichnet die Executive Order 9066, nach der etwa 120.000 US-Bürger japanischer Abstammung, davon zwei Drittel sogar in den USA geboren, zwangsweise in Internierungslager gesperrt werden.