Vor allem Pendler ächzen derzeit unter den steigenden Spritpreisen. Im Bundestag wurde daher die Frage debattiert, wie man der explodierenden Kosten für Energie Herr werden könne. Sofort runter mit den Steuern für Sprit, forderte unter anderem die AfD. Ein Vorschlag, der bei den Grünen erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe stieß. Ihr Abgeordneter Andreas Audretsch erteilte dem Ansinnen eine klare Absage. Eine Senkung der Spritsteuer nutze weder den Bürgern, noch komme sie an den Tankstellen an. Es seien vor allem die Mineralölkonzerne, die von einer solchen Maßnahme profitierten. In einer Intervention meldete sich der Abgeordnete René Springer (AfD) und verwies auf Polen, wohin immer mehr Brandenburger zum – dank Mehrwertsteuersenkung – günstigeren Tanken auswichen; zum Leidwesen heimischer Zapfsäulenbetreiber. Das Beispiel des östlichen Nachbarlandes zeige doch, so Springer, daß solche Entlastungen durchaus an die Autofahrer weitergegeben würden. Ob der Kollege von den Grünen angesichts dieser Tatsache seinen Standpunkt nicht doch noch einmal überdenken und eine Steuersenkung auf Kraftstoffe erwägen wolle? Der so Gefragte entgegnete mit einem eher sachfremden Argument: „Zu einer wehrhaften Demokratie gehört es auch, mit bestimmten Gruppierungen nicht zu sprechen. Das ist der Grundsatz. Und das bedeutet für mich, daß ich mit Rechtsextremisten nicht spreche, mit Rechtsextremisten nicht in einen politischen Dialog gehe.“ Das sei das einzige, was er Springer in dieser Frage als Antwort übermitteln könne, erläuterte Audretsch knapp und unter dem Applaus von SPD und Grünen. Ob den gebeutelten Bürger, der für eine Tankfüllung immer tiefer in den Geldbeutel greifen muß, überzeugt, daß seine wachsenden finanziellen Sorgen mit einem lapidaren Rechtsextremismusvorwurf vom Tisch gewischt werden?