© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/22 / 25. Februar 2022

Unsere Nachbarn, alle irre?
Corona-Maßnahmen: Europa macht auf. Und Deutschland?
Mathias Pellack

Karl Lauterbach findet: „Das ist das Maximum, was wir uns an Lockerungen leisten können.“ Doch darüber besteht alles andere als Einigkeit. Der Epidemiologe Klaus Stöhr attackiert die Begründung für die deutsche Zurückhaltung mit scharfen Woren. Daß noch zu wenig über die Gefahr des Omikron-Subtyps-B2 bekannt sei, ist schlicht „unzufriedenstellende Kommunikation, die auf Panik und Angst drängt“, sagt Stöhr.

Auch die Begründung, wegen der „Impflücke in Deutschland“ vorsichtiger zu lockern, greift er an. Er findet: Die Bundesregierung müsse jetzt einen vollkommen anderen Weg gehen. „Ich glaube, daß es ganz wichtig ist, daß die Bundesregierung jetzt wirklich proaktiv die Zukunft und das Ende der Pandemie kommuniziert. Nämlich: Alle infizieren sich, alle sollten sich möglichst impfen lassen, für die die Impfung der bessere Weg ist als die Infektion.“

Wer währenddessen einen Blick in unsere europäischen Nachbarländer wirft, sieht, daß die meisten schon viel weiter sind. Österreich kippt womöglich eine bereits beschlossene Impfpflicht. Dänemarkt beendet wie Tschechien alle Zutrittsregeln (G-Regeln). Nur Frankreich schärfte im Januar noch nach und verlangt beim Gang ins Restaurant nunmehr ausschließlich Impf- oder Genesenennachweis.

(Grafiken siehe PDF)