Gefälschte Karte betrog Indianer um ihr Land
CAMBRIDGE. Der US-amerikanische Entdecker und Nationalheld William Clark, welcher als Co-Leiter der Lewis-und-Clark-Expedition im Gebiet zwischen dem Mississippi und der Pazifikküste fungierte und später als erster Gouverneur der riesigen, von Texas bis zur kanadischen Grenze reichenden Provinz Missouri amtierte, hat die Indianerstämme der Iowa, Sauk und Meskwaki um ein Stück Land von der Größe der Schweiz betrogen. Er behauptete 1816, dieses Territorium sei 1808 vom Volk der Osage an die Siedler abgetreten worden und präsentierte als „Beweis“ eine entsprechende Karte. Jetzt freilich fand der britische Historiker Robert Lee heraus, daß die in den Verhandlungen von 1816 höchstwahrscheinlich zum Einsatz gekommene Karte kurz zuvor von Clark selbst gezeichnet worden war, wonach der Gouverneur dann die angebliche „alte“ Grenze von 1808 per Bleistift hinzufügte, um die drei Stämme zu täuschen (Pressemitteilung der University of Cambridge vom 7. Februar 2022). Den mutmaßlichen Beleg für den Betrug an den Indianern entdeckte Lee im US-Nationalarchiv in Washington, wo man die Karte einem Offizier namens Eli Clemson zugeordnet hatte. Der Forscher konnte allerdings glaubhaft machen, daß die Handschrift und der Zeichenstil eindeutig auf Clark hindeuten. (ts)
Falsche Theorien zur frühzeitlichen Megadürre
NEW YORK. Viele Klimaforscher behaupten, daß es vor 4.200 Jahren eine abrupt einsetzende globale Megadürre gegeben habe, welche den dritten und aktuellen Abschnitt unseres Erdzeitalters Holozän namens Meghalayum einleitete. Dieses sogenannte „4,2-Kilojahr-Ereignis“ soll auch für den Zusammenbruch des Reiches von Akkad, die Instabilität im Pharaonen-Reich während der Ersten Zwischenzeit und das Ende der Harappa-Kultur im Indus-Tal verantwortlich gewesen sein. Jetzt mehren sich jedoch die Belege für kleinere zeitversetzte Trockenperioden von lediglich lokaler Bedeutung, womit die Definition des Meghalayum hinfällig wäre (Nature 8/2022). So deuten Analysen der Tropfsteine aus der Mawmluh-Höhle in Indien auf eine Dürreperiode vor 4.300 Jahren hin, während der Rückgang der Niederschläge im Indus-Tal in mehreren späteren Phasen zwischen 2260 und 1700 v. Chr. erfolgte. Zudem bleiben die Klimaforscher jegliche Erklärung über die Ursachen des angeblichen Umschlagens des globalen Klimas vor 4.200 Jahren schuldig. Und letztlich fanden sich auf dem Gebiet der drei vermeintlich besonders betroffenen Reiche bisher auch keine Massengräber mit Verhungerten oder Verdursteten. (ts)
Erste Sätze
Wir waren schon seit einigen Stunden im Himmel über Europa, als unsere Maschine mit einem sanften Schwenk nach rechts unten den Landeanflug auf den Flughafen von Kiew begann.
Guido Westerwelle (mit Dominik Weichmann): Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht, Hamburg 2015
Historisches Kalenderblatt
25. Februar 1992: In der Region Bergkarabach werden im Massaker von Chodschali mindestens 200 aserbaidschanische Zivilisten von armenischen und russischen Truppen ermordet. Aserbaidschanische Behörden geben 613 Opfer an, davon 106 Frauen und 83 Kinder.