© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/22 / 25. Februar 2022

Leserbriefe

Zu: „Den bittersten Preis zahlt Kiew“ von Bruno Bandulet, JF 8/22

Die Bedrohung durch Rußland ist real

Wieder so ein Artikel eines „Rußland-Verstehers“, der Rußland und den armen Putin als Opfer westlicher Politik sieht. Allerdings hat Rußland keinerlei Anrecht auf wirtschaftliche, ideologische oder militärische Gefolgschaft seiner Anrainerstaaten. Zudem sind die Länder des ehemaligen Ostblocks souveräne Staaten, die selbst entscheiden können, wem sie sich annähern wollen, von wem sie sich bedroht fühlen und wen sie um Unterstützung bitten. Und wenn sie ein starkes militärisches multinationales Verteidigungsbündnis an ihrer Seite wünschen, ist auch das ihr Recht. Rußland mag das nicht gefallen, aber hat nicht das Recht dies zu verhindern. Hat anderseits die Nato das Recht diesen Wunsch abzulehnen? Der Vergleich eines Militärbündnisses zwischen China und Kanada sowie Mexiko hinkt gewaltig. Zum einen ist die Nato kein Staat und zum anderen fühlen sich diese Länder durch die USA nicht bedroht. Die russische Bedrohung ist jedoch äußerst real, auch wenn der Autor keine objektive Grundlage sieht. Die Annexion der Krim, die massive Unterstützung von Separatisten (nicht nur in der Ukraine) und das militärische Muskelspiel an der Grenze sprechen eine deutliche Sprache.

Sebastian Fritsche, Tauberbischofsheim




Mißverständnis, oder: Minsker Abkommen

Was hat Moskau gemäß dem Minsker Abkommen zu erfüllen bzw. nicht erfüllt? In diesem Abkommen hat Moskau nichts zu erfüllen. Rußland ist wie Deutschland und Frankreich Garantiemacht – nichts weiter. Alle Auflagen des Abkommens betreffen ausschließlich die beiden streitenden Seiten in der Ukraine. Und gemäß dem Abkommen hat Kiew den ersten Schritt zu tun – lehnt aber genau dies mit Deutschlands Unterstützung ab! Wer übrigens war es, der während seines Staatsbesuches 2014 die Lunte als angeblicher „Friedensvermittler“ in Kiew zündete? Der damalige deutsche Außenminister und heutige Bundespräsident Steinmeier! Demokratie, Menschenrechte, Selbstbestimmung der Staaten und all die üblichen Sprüche und Werte des Westens sind Nebel, Schall und Rauch – und letztendlich ein Bombengeschäft im wörtlichen wie übertragenen Sinne. In der Außenpolitik der USA und ihrer Vasallen (etwas anderes sind die „Bündnispartner“ der „einzigen Weltmacht“ nicht) spielt nur eines eine Rolle: die US-Interessen und sonst nichts! Nachzulesen bei Zbigniew Brzezinski.

Uwe Fiedler, Krummin / Insel Usedom






Zu: „Hatte Trump doch recht?“ von Mathias Pellack, JF 8/22

Kommunisten Chinas exkulpiert

Im Februar 2020 hatten einige renommierte Virologen (darunter Fauci = der Drosten aus Amerika) in einer großangelegten öffentlichen Vertuschungsaktion die Vermutung „stammt aus dem Labor“ als Verschwörungstheorie abgetan. In Wuhan wurde seit Jahren an Viren (hochriskant und menschheitsgefährdend) geforscht. Diese Forschung wurde in Amerika vor mehreren Jahren verboten und nach China verlegt (trotzdem wurden Forschungsgelder aus Amerika bezahlt). Der Ausbruch des Virus war kein Zufall und ist (so wird vermutet) bereits im Rahmen eines Laborunfalls im August 2019 entwichen. Parallel wurde zwar an einem Impfstoff geforscht, dieser war aber noch längst nicht fertig. Die Firma Biontech (u.a.) hat an diesem Impfstoff bereits geforscht. Fakt ist auch, Merkel war bereits im September 2019 (also nach dem vermuteten Ausbruch des Virus) in Wuhan – Zufall? Fauci und weitere Wissenschaftler hatten im Januar 2020 eine Telefonkonferenz. Man hat die Analyse und die Erkenntnisse im Rahmen eines offenen Briefs in das Gegenteil verkehrt. Drosten hat diesen mitunterzeichnet und ist damit Teil des Wissenschaftsbetruges. 

Wäre der Laborunfall (Absicht?) offen kommuniziert worden, hätte das ganz andere Reaktionen (auch medizinisch) zur Folge gehabt. Die Medien und die Politik sind mit allen Konsequenzen auf das Narrativ reingefallen. Die hieran beteiligten Virologen haben sich meines Erachtens eines Verbrechens schuldig gemacht. Trump hat im Jahr 2020 die Behauptung „Laborunfall“ aufgestellt. Damit war für die Öffentlichkeit automatisch klar, daß es eine „Verschwörungstheorie“ sei. Allein die Tatsache „kommt aus dem Mund Trump“ reichte für diese Behauptung aus. Nach Fakten wurde nicht mehr gefragt, zum Recherchieren war man zu faul. Abhänige Virologen sind aktuell die wohl mit Abstand größte Gefahr der Menschheit. Die Frage ist, wie lange können die tonangebenden Medien die Fakten noch verheimlichen. Das Jahr 2022 wird wohl für viele ein sehr böses Erwachen bringen.

Karl Heinz Nusser, Roßhaupten






Zu: „Mehr Fettnäpfchen wagen!“ von Michael Paulwitz, JF 7/22

Widerspruch: Der Wähler hat es so gewollt

Leider muß ich hier widersprechen: Es ist kein „Fehlstart der Ampel-Koalition“. Die Regierung zieht nur konsequent durch, was ihre Politiker schon immer propagiert haben: Kampf gegen Rechts, unkontrollierte Masseneinwanderung, Ruinieren der Wirtschaft durch die Energiewende, Dekonstruktion der Familie. Nicht zu vergessen: Das „durch Negativauslese bestimmte Führungspersonal“ wurde vom deutschen Volk so gewählt, in Kenntnis der angekündigten Politikrichtung. Es ist also gewollt. Solange Deutschland Zahlmeister der EU bleibt, darf es ruhig deren „Geisterfahrer“ sein. Notfalls wird noch mehr Geld gedruckt. Wer nicht auswandern kann, um seinen Kindern solch eine Zukunft zu ersparen, dem bleibt nur noch das innere Exil.

Florin Spataru, Worms






Zu: „Antifa in der Regierung“ von Dieter Stein, JF 7/22

Beispielhaft: Umgang mit Bischof Rentzing

Zu Recht macht Dieter Stein in unserer Republik einen „antifaschistischen“ Konsens, anstelle des früheren antitotalitären, aus. Diese Entwicklung zeigt sich bereits länger: Spätestens als ein amtierender Landesbischof von einer Clique antifaschistisch ideologisierter Amtsbrüder aus dem Amt gemobbt wurde, weil er Jahre zuvor einen Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus gehalten hatte und ein EKD-Ratsvorsitzender diesen – nicht nur unchristlichen, sondern – zutiefst unanständigen Vorgang des Amtsverzichts mit wohlwollendem Verständnis begleitete und dem scheidenden Bischof Rentzing hinterhertrompetete, rechtes Gedankengut dürfe nicht hingenommen werden. Spätestens da war klar, wohin die Reise geht. Der VVN-BdA, für den sich die Bundesinnenministerin engagiert, galt übrigens schon Anfang der sechziger Jahre bei den meisten Hinterbliebenen des Widerstandes als sozialistisch-kommunistisch unterwandert und somit nicht förderungswürdig. 

Andererseits pflegt unsere treffliche Außenministerin „Antifaschismus“ ihrerseits offensichtlich nur in ihrem Heimatland; auf ihrer gegenwärtigen Reise durch den Nahen Osten belehrt Annalena Baerbock zunächst die israelische Regierung, daß deren Bauprogramm in den besetzten Gebieten Völkerrecht verletze. Bei ihrem kurz darauf folgenden Besuch bei den Palästinensern bemängelt sie nicht etwa den bei Palästinensern weitverbreiteten, vielfach faschistisch geprägten Antisemitismus, nein, sie fordert dort mehr Frauenrechte. Die Israelis werden verstanden haben, wieviel unter der gegenwärtigen Regierung das Bekenntnis zum Staate Israel wert ist.

Hans-Joachim Kuhlwein von Rathenow, Herrnwahlthann






Zu: „Von Bischöfen verraten“ von Martin Lohmann, JF 7/22

Peinlich, drittklassig, schlichter Blödsinn

Diesen Kommentar kann ich so nicht stehenlassen. Es ist ein vordergründig vereinfachendes Verfahren, den feigen Münchner Kardinal und den wohl um Ausgleich bemühten Bischof Bätzing über einen Leisten zu schlagen. Auch die radikale Ineinssetzung von synodal und suizidal ist hier nur ein drittklassiger Kalauer. Und der „nicht verstandene“ Zölibat wirkt auf medizinisch oder psychologisch geschulte Zeitgenossen nur noch peinlich. Wieweit ein Zusammenhang zwischen den „Mißbrauchsverbrechern“ und der Sexuallehre der Kirche besteht, ist wohl eine sehr komplexe Frage. Die Analyse der Schwächen und Folgen dieses Lehrgebäudes ist wegen der Verschleierungstaktik der besorgten Mutter Kirche für diese nichts anderes als Teufelswerk. Und das, weil der „Gottessohn“ (der im übrigen eine Reihe von heute meist totgeschwiegenen Frauen in seinem Gefolge hatte) heute „kein Maßstab mehr ist“, „Frauen Priester werden“ sollen, ist, halten zu Gnaden, Herr Lohmann, schlichter Blödsinn.

Wolfgang Jäger, Dortmund






Zu: „Anspruch und Wirklichkeit“ von Jörg Sobolewski, JF 7/22

Fehlendes Verständnis vom Amt

Das zu dem Beitrag abgedruckte Foto spricht Bände: Die deutsche Außenministerin begegnet in abweisender, ja hochnäsiger Haltung – weil offenbar nur so „auf Augenhöhe“? – ihrem russischen Kollegen, einem wesentlich älteren und zudem langjährig berufserfahrenen Mann, und verweigert ihm damit den schon aus Anstand gebotenen Respekt. Nicht besser wird es mit Blick auf die Menschrechtsbeauftragte im Auswärtigen Amt, Luise Amtsberg, deren Auffassung ich nachdrücklich widerspreche: Die Aufgabe von Außenpolitik ist es keineswegs, geschlechterspezifische und Minderheiteninteressen zu verfolgen, sondern die nationalen Interessen des jeweiligen Staates zu dessen Wohl zu definieren und gegenüber jedem anderen Staat zu vertreten und durchzusetzen – das sollte diese Dame nie vergessen, solange sie ihr Amt bekleidet.

Henning Sachs, Kiel-Holtenau




Vielversprechendes Sternzeichen

Dem Artikel ist zu entnehmen, daß Annalena Baerbock im Sternzeichen Schütze geboren ist. In einem profunden Astrologiebuch klingt die Charakteristik der Schützefrau vielversprechend: Sie ist das heiterste Geschöpf unter den Sternzeichen. Ihre gute Laune steckt an. Sie ist vielseitig begabt, tolerant, freundlich und reist gerne. Sie bewegt sich selbstsicher durchs Leben. Was sie sagt, hat meistens Hand und Fuß. Und wenn sie etwas auszusetzen hat, wird dies ohne Umschweife offen und direkt angesprochen. Ihre Eleganz stempelt sie zur Dame. Selbst in einem billigen Fummel von der Stange macht sie noch eine gute Figur. Mit anderen Woren: Eine gute Ausgangsbasis für das Amt einer Außenministerin!

Paul Jörg, Denklingen






Zu: „Corona-Politik / Die Stimmung kippt“ von Ulrich van Suntum, JF 6/22

Der Weg zur Herdeninvalidität

Die aktuellen bayerischen Entscheidungen, aber auch bundesweite Maßnahmen bergen Ungereimtheiten mit Erklärungsbedarf: Nach wie vor beherrscht die Politik das kleine Einmaleins der Epidemiologie nicht: Erkennen, absperren, sanieren, sichern. Dem stehen föderale Kleinkleckerleswirtschaft, das Dogma der offenen Grenzen und Mobilität und ein Chaos unterschiedlicher Lobbyisteninteressen entgegen. Die wahren Ursachen wie Globalisierung und Überbevölkerung werden nicht erkannt oder aus politischem Opportunismus nicht angesprochen. Somit sind künftig weitere Pandemien zu erwarten. Wenn statt Coronaviren erst Erreger in einer Qualität von Lassa, Ebola oder Marburgvirus eingeschleppt werden, dürfte Europas Bevölkerung in kurzer Zeit hinweggerafft werden. 

Vergessen wird überdies das Risiko von Long Covid, das auch Omikron mit sich bringt. Der Traum von der Herdenimmunität kann ohne weiteres in einer Herdeninvalidität enden, deren soziale und medizinische Beherrschung die gesellschaftlichen Möglichkeiten an ihre Grenzen bringen dürfte. Heutzutage läßt man eben nicht mehr den Chirurgen entscheiden, wie er das Skalpell ansetzt, sondern ein Gremium von Laien, die mit demokratischen Mehrheiten und das auch möglichst föderal festlegen, wie der Patient zu operieren ist. Dabei gibt es Schwarmintelligenz nur bei Ameisen.

Dr. med. Robert Betz, Biessenhofen






Zu: „Braun, aber Bio“ von Oliver Busch, JF 5/22

Forschungsarbeit nicht überzeugend

Der Vegetarier Adolf Hitler soll nur bio-dynamisches Gemüse gegessen haben? Dieses Forschungsergebnis von Emeritus Prof. Werner Troßbach (Agrarhistoriker der Universität Kassel) überzeugt nicht. Hier wird eine „Komplizenschaft zwischen Öko-Landbauern und NS-Verbrechern“ herbeigeredet, die es so nicht gab. Zudem verachtete und haßte „der Führer“ die Anthroposophie und erst recht ihren Begründer. Adolf Hitler kannte seinen Feind genau und äußerte sich schon frühzeitig im Völkischen Beobachter (Ausgabe v. 15. März 1921) über „den Gnostiker und Anthroposoph[en] Rudolf Steiner, Anhänger der Dreigliederung des sozialen Organismus und wie diese ganzen jüdischen Methoden zur Zerstörung der normalen Geistesverfassung der Völker heißen.“ Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg hatte Rudolf Steiner (1861–1925) in der Öffentlichkeit ab 1918 Verständnis für die Lösung der bedrängenden gesellschaftlichen Probleme zu wecken gesucht, was leider nicht gelang. Er propagierte die fundamentale Idee der „Sozialen Dreigliederung“: Freiheit im Geistesleben, Gleichheit im Rechtsleben, Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben. Und: Er sah das geschichtliche Verhängnis von 1933 kommen ...

Matthias Range, Altwigshagen