© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/22 / 04. März 2022

Meldungen

Ausfall weltweit wichtiger Anbaugebiete für Getreide

AURICH. Die Freien Bauern Niedersachsen haben die Bundesregierung aufgefordert, die verschärfte Düngeverordnung von 2020 auszusetzen. „Angesichts der bereits heute bestehenden gravierenden Düngerknappheit, die sich noch verschärfen wird, müssen wir alle verfügbaren Nährstoffe an die Pflanzen bringen“, erklärte Jens Soeken vom Interessenverband der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland. „Durch den Krieg in der Ukraine droht der Ausfall weltweit wichtiger Anbaugebiete für Getreide. In einer solchen Situation darf sich ein vorausschauend handelnder Staat nicht darauf verlassen, daß man überlebenswichtige Güter jederzeit überall auf der Welt einkaufen kann.“ Jede politisch motivierte Verringerung der heimischen Lebensmittelproduktion könne für die Versorgung der Bevölkerung im kommenden Jahr schwerwiegende Folgen haben, warnte der 41jährige Landwirt aus Ostfriesland. Das Grundwasser sei, von wenigen Regionen mit Intensivtierhaltung abgesehen, durch landwirtschaftliche Düngung nie großflächig in Gefahr gewesen – „Nitrat ist kein Gift, sondern ein Pflanzennährstoff von hohem Wert, und alle Anstrengungen müssen darauf gerichtet sein, damit auch künftig hohe Erträge zu erzielen“, meinte Soeken. (fis)

 www.freiebauern.de





Zwölf Euro Mindestlohn: Mehr Kontrollen nötig?

BERLIN. Der seit Januar geltende gesetzliche Mindestlohn von 9,82 Euro pro Stunde summiert sich bei einer Vollzeitstelle auf 1.621 Euro brutto im Monat. Das ist weniger als in Luxemburg (2.257), Irland (1.775) oder den Niederlanden (1.725), aber mehr als in Frankreich (1.603), Spanien (1.126) oder Slowenien (1.074). Die für Oktober geplante Erhöhung auf zwölf Euro bedeute „für viele Beschäftigte ein spürbares Wachstum der Bruttostundenlöhne. Ob sich dies auch in ein erhöhtes Monatseinkommen übersetzt, hängt aber von den Anpassungsreaktionen von Arbeitgebern und Beschäftigten ab“, warnt Johannes Seebauer, Arbeitsmarktexperte beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Die 520-Euro-­Minijobs seien anfällig für Mißbrauch, sie könnten sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verdrängen. „Schon jetzt erhalten viele den Mindestlohn nicht. Um wirksam zu sein, sollte die Erhöhung mit mehr Kontrollen und mit einer verbesserten Arbeitszeiterfassung einhergehen.“ (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

5.132.000 Soldaten, Reservisten und Paramilitärs – damit ist Indien die mannschaftsstärkste Militärmacht der Welt. Es folgen China (3.134.000), Brasilien (2.100.000), Nordkorea (etwa zwei Millionen), die USA (1.832.000), Taiwan (1.681.500), Pakistan (1.640.000), Rußland (1.350.000), Ägypten (1.230.000), Südkorea (1.130.000) und Indonesien (1.080.000). Die größte Mobilisierungskraft in der EU haben Frankreich (415.000), Griechenland (385.500) und Italien (297.000). Quelle: www.globalfirepower.com