© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/22 / 04. März 2022

Meldungen

Monika Maron erteilt Frauenquote Absage 

BERLIN. Die Schriftstellerin Monika Maron hat sich gegen eine Frauenquote in Aufsichtsräten und börsennotierten Unternehmen ausgesprochen. „Wenn man Einfluß und Macht haben will, muß man sich das erkämpfen, das ist einfach so im Leben“, sagte sie am Montag der Welt. Sie sei generell gegen Quotenregelungen. Wer es durch diese Hilfestellung in eine Position schaffe, stelle nicht seine Durchsetzungsfähigkeit unter Beweis. Frauen hätten alle Möglichkeiten, ihr Weg sei mitunter etwas steiniger. Es gebe aber auch Männer, die es schwerer hätten, etwa solche mit einem schüchternen Charakter. Die Forderung nach einer Frauenquote richte sich in der Regel an eine dünne Oberschicht. Sie frage sich, was die einfache Frau von einer solchen Maßnahme habe oder ob wirklich alles besser werde, wenn Unternehmensvorstände weiblicher besetzt seien. Bei den Grünen sei ein Mann „mit allen männlichen Ausprägungen“ über die Frauenquote in das Parlament eingezogen, kritisierte sie mit Blick auf die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer, die als Junge geboren wurde und eigentlich Markus heißt. Sie verstehe nicht, warum biologische Frauen nicht dagegen protestieren, „abgeschafft“ zu werden. „Eigentlich müßte doch ein Aufschrei durch die Frauenwelt gehen. Was macht ihr mit uns?“ Sogar die Bezeichnung „Frauen“ gelte mittlerweile als problematisch. Es sei jetzt von „Menschen mit Gebärmutter“ oder „Personen, die menstruieren“ die Rede. Ebenso werde versucht, durch das Gendern die deutsche Sprache abzuschaffen, wie sie über Jahrhunderte entstanden sei. Die Mehrheit der Bevölkerung lehne es ab, zu gendern oder gegendert zu werden. Trotzdem werde es ihnen aufgezwungen, so Monika Maron. (zit)





Berliner Literatur- und Theaterpreis vergeben 

BERLIN. Der diesjährige Berliner Literaturpreis geht an den Autor Steffen Mensching. Der 63jährige überzeugte die Jury durch seinen Facettenreichtum als Lyriker in den 1980er Jahren, denn so „lakonisch er damals die Wirklichkeit der späten DDR in den Blick nahm“, so erzählerisch vielfältig seien seine Bücher der späteren Jahre gestaltet, darunter der Bibliotheksroman „Jacobs Leiter“ (2003), die Abenteuer eines verkrachten Literaturwissenschaftlers „Lustigs Flucht“ (2005) und „Schermanns Augen“ (2018). Überreicht werden soll ihm der Preis am 30. März im Roten Rathaus von Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Stiftung Preußische Seehandlung vergeben und ist mit dem Angebot der Berufung auf eine undotierte Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin verbunden. Den Theaterpreis Berlin 2022 erhält die Theatermacherin und Intendantin von Kampnagel in Hamburg, Amelie Deuflhard. Er ist mit 20.000 Euro dotiert. (tha)

 www.stiftung-seehandlung.de





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