© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/22 / 04. März 2022

Meldungen

Autoren verurteilen Putins Krieg in der Ukraine 

DARMSTADT. Mehr als 1.000 Autoren aus aller Welt haben in einem offenen Brief des PEN International Putins Krieg in der Ukraine verurteilt und ein sofortiges Ende des Blutvergießens gefordert. Zu den Unterzeichnern gehören neben zahlreichen Mitgliedern des deutschen PEN-Zentrums die Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk, Swetlana Alexijewitsch und Olga Tokarczuk sowie die Schriftsteller Paul Auster, Jonathan Franzen, Can Dündar, Siri Hustvedt, Margaret Atwood, Joyce Carol Oates, Salman Rushdie und die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa. „Wir sind uns einig in der Verurteilung eines sinnlosen Krieges, der von Präsident Putin geführt wird, der sich weigert, das Recht des ukrainischen Volkes zu akzeptieren, ohne Moskaus Einmischung über seine künftige Zugehörigkeit und Geschichte zu diskutieren“, heißt es in dem in mehreren Sprachen veröffentlichten Brief. Die Autoren rufen zum Frieden auf und fordern „ein Ende der Propaganda, die die Gewalt schürt“. Ein freies und sicheres Europa könne es ohne eine freie und unabhängige Ukraine nicht geben. (tha)

 https://pen-international.org





Vertrauen: Kirchen liegen an letzter Stelle 

ALLENSBACH/KÖLN. Die Kirchen in Deutschland genießen im Vergleich von zehn Institutionen das geringste Vertrauen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG (Köln) hervor, die in der vorigen Woche veröffentlicht wurde. Demnach bringen 28 Prozent der Bürger den Kirchen sehr viel oder ziemlich viel Vertrauen entgegen. Sie liegen damit an letzter Stelle. Am meisten vertrauen die Befragten mittleren und kleinen Unternehmen (84 Prozent), der Polizei (73 Prozent), den Gerichten sowie den Gesetzen (jeweils 70 Prozent). Deutlich dahinter folgen Gewerkschaften (50 Prozent), die Bundesregierung, die Verwaltung (jeweils 44 Prozent), die Zeitungen (41 Prozent) und große Wirtschaftsunternehmen (36 Prozent). Das Institut für Demoskopie Allensbach fragte die Bürger unter anderem auch nach der Meinungsfreiheit. 45 Prozent antworteten, daß man seine Meinung frei sagen könne. 43 Prozent sind der Meinung, daß es besser sei, vorsichtig zu sein. Für die Untersuchung wurden im vergangenen Dezember 1.069 Personen ab 16 Jahren befragt. (idea/JF)





Daniel Kehlmann für sein Gesamtwerk geehrt 

ALZLEY. Der Schriftsteller Daniel Kehlmann ist für sein Gesamtwerk mit dem Elisabeth-Langgässer-Preis ausgezeichnet worden. Der 47jährige sei „eine Ausnahmeerscheinung der Gegenwartsliteratur“, sagte Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck (parteilos) bei der Preisübergabe vergangenen Samstag im rheinland-pfälzischen Alzey. Kehlmanns 2005 erschienener Bestseller „Die Vermessung der Welt“ zeige, daß man Romane schreiben könne, die von Literaturkritik und Lesern gleichermaßen geschätzt werden. Die fiktive Doppelbiographie des Mathematikers Carl Friedrich Gauß und des Naturforschers Alexander von Humboldt gilt als einer der größten Erfolge der deutschen Nachkriegsliteratur. Kehlmanns Bücher werden inzwischen auch als Schullektüre eingesetzt. Der nach der in Alzey geborenen Schriftstellerin Elisabeth Langgässer (1899–1950) benannte Literaturpreis wird alle drei Jahre verliehen und ist mit 7.500 Euro dotiert. (tha)





Augsburger Synagoge: Bund fördert Sanierung  

BERLIN. Kulturstaatsministerin Claudia Roth stellt aus ihrem Etat bis zu 13 Millionen Euro für die Generalsanierung der Augsburger Synagoge zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die Hälfte der vorgesehenen Baukosten von 26 Millionen Euro, die andere Hälfte wird von weiteren öffentlichen und privaten Förderern getragen. Die Synagoge sei „ein sichtbarer Ort jüdischen Lebens im Herzen Augsburgs, sie steht beispielhaft für die lange und vielfältige Tradition jüdischen Lebens in Deutschland“, erklärte die Grünen-Politikerin vergangene Woche. Zusätzlich zu der Generalsanierung bis 2028 soll auch ein Pavillon zur Nutzung durch das Jüdische Museum Augsburg Schwaben errichtet, das sich seit Jahrzehnten in dem Gebäudekomplex befindet. Die Augsburger Synagoge wurde zwischen 1913 und 1917 erbaut und durch die Reichspogromnacht und die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Bis 1985 wurde sie schließlich vollständig wiederhergestellt. (tha)