© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/22 / 04. März 2022

Meldungen

Anonymous attackiert russische Medien 

Kiew. Ein großer Hackerangriff hat am Montag verschiedene russische Staatsmedien getroffen, unter anderem die staatliche Nachrichtenagentur Tass und die Webseiten der Zeitungen Iswestija und Kommersant, berichtet rnd. Auf der Iswestija-Website plazierten Anonymous-Hacker ein Banner, das dazu aufforderte, „den Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod“. Weiter hieß es: „Putin bringt uns zum Lügen und in Gefahr“. Die anderen Webseiten waren zeitweise offline. Tass bestätigte den Angriff via Telegram und dementierte die Informationen der Angreifer. Diese seien unwahr. Die Cyberattacke ist nicht die erste ihrer Art. Schon zu Beginn des Krieges verkündete die Gruppe Anonymous auf Twitter, sie sei „offiziell im Cyberkrieg gegen die russische Regierung“. Daraufhin habe sie die Webseiten des russischen Verteidigungsministeriums, des Staatsfernsehens RT und des Energiekonzerns Gazprom lahmgelegt. Kürzlich fragte die ukrainische Kommunikationsbehörde Hacker via Twitter nach Sicherheitslücken oder Paßwörtern: „Wenn Sie Informationen über Schwachstellen in der russischen Cyberabwehr (Bugs, Backdoors, Anmeldeinformationen) besitzen, melden Sie diese bitte.“ Vize-Regierungschef Mykhailo Fedorov gab weiter bekannt, eine IT-Armee aufzustellen. (mp)





Ex-Mitarbeiterin: ZDF manipuliert Beiträge 

BERLIN. Die ehemalige ZDF-Journalistin Katrin Seibold hat ihrem früheren Sender vorgeworfen, Beiträge zur Corona-Pandemie zu manipulieren. „In meinem Beitrag über #allesdichtmachen wurde journalistische Neutralität als meine Meinung plattgemacht durch die Auswahl eines Gastes. Ähnlich erging es einer Kollegin, die ihren Beitrag über #allesaufdentisch gegen ihre Überzeugung und gegen das vorher ausgearbeitete Konzept umschneiden mußte“, sagte sie in der Sendung „Viertel nach Acht“ der Bild-Zeitung. Unter den Hashtags war es  zu Diskussionen über die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen und Politik gekommen. Laut Seibold sei es seit Beginn der Corona-Zeit schwieriger geworden, Kritik zu äußern oder nur Fragen zu stellen. So sei das Thema Kinder in der Pandemie vernachlässigt worden. In ihrem Kündigungsschreiben habe das ZDF beklagt, sie habe Redaktionssitzungen immer wieder für „Kritik am System“ genutzt und so „Störgefühle“ bei Kollegen ausgelöst. Das wiederum habe zu einem gestörten Vertrauensverhältnis geführt, weswegen eine Weiterbeschäftigung nach Ablauf ihres zeitlich begrenzten Arbeitsvertrages nicht mehr vorstellbar gewesen sei. Vor Seibold berichtete auch die ehemalige WDR-Moderatorin Simone Standl, der Sender blicke auf seine Zuschauer herab und wolle zugleich deutsche Mitarbeiter auswechseln, weil sie keinen Migrationshintergrund haben. (ag)





Aufgelesen

Im alltäglichen Leben sind wir Ptolemäer: Die Sonne dreht sich um die Erde, obwohl wir seit Galilei und Kopernikus wissen, daß es sich genau andersherum verhält. Der Augenschein trügt.

Jochen Rack im Deutschlandfunk