© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/22 / 11. März 2022

Lindner will keine Steuersenkungen
Entlastet endlich den Bürger!
Michael Paulwitz

Vorsicht, wenn Politiker anfangen, von „wir“ zu reden – es endet stets damit, daß die Bürger zahlen. Den Preis für die mit hehrer moralischer Pose verkündeten Rußland-Sanktionen entrichten Autofahrer und Steuerzahler an der Zapfsäule, wo die Spritpreise seit kurzer Zeit die Zwei-Euro-Marke geknackt haben. Mehr als die Hälfte davon fließt an den Fiskus. Und der denkt nicht daran, einen Teil der Beute, die er als passiver Kriegsgewinnler einstreicht, wieder herauszurücken. Dabei wäre das dringend geboten. 

Hohe Sprit- und Energiepreise machen nicht nur den Weg zur Arbeit teurer, sondern auch Produktion und Transport und treiben damit die Kosten für Güter und Dienstleistungen. Der Druck von allen Seiten läßt die Mittelschicht mitleidslos ausbluten. Vernünftige Regierungen wie die polnische erkennen das und fahren den Staatsanteil an den Energiekosten drastisch herunter. 

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hat dafür nur ein barsches Nein übrig. Er braucht das Geld für grüne Luftschloß-Politik. Statt Staatsausgaben zu reduzieren, um den Steuerzahlern mehr Luft zum Atmen zu lassen, legt Lindner mit seinem grünen Kollegen Robert Habeck noch ein 200-Milliarden-„Klimaschutz“-Programm obendrauf. Wer FDP gewählt haben sollte, um Schlimmeres zu verhindern, hat eine Niete gezogen: Die „Ampel“ fährt die deutsche Wirtschaft gemeinsam und mit Vollgas gegen die Wand.