© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/22 / 18. März 2022

Meldungen

Corona: Bundesländer wollen nicht lockern 

BERLIN. Mehrere Bundesländer wollen auch über den 20. März hinaus an Corona-Einschränkungen festhalten. Hamburg werde eine zweiwöchige Übergangsfrist nutzen und erst am 2. April „Lockerungen“ ermöglichen, heißt es in einer Mitteilung des Senats. Brandenburg will laut Berliner Zeitung eine neue Infektionsschutzverordnung ab 18. März erlassen, die eine Zutrittsbeschränkung sowie FFP2-Maskenpflicht und Hygieneabstand beim Einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in vielen Kultur- und Gesundheitseinrichtungen vorsieht. Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen forderte auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Länder auf, die Schutzmaßnahmen nicht schon zum 20. März auslaufen zu lassen, sondern die Übergangsfrist bis 2. April zu nutzen. Es werde keinen „Freedom Day“ geben, betonte Lauterbach. Auf Twitter verwies der Minister auf „200 Tote pro Tag“. Bald könnten es noch mehr sein, warnte er. Der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr kritisierte Lauterbachs Äußerungen und die Diskussion um eine Verlängerung der Maßnahmen am Montag mit scharfen Worten. „Es gibt jetzt gute Daten von einzelnen Krankenhäusern, wonach knapp 90 Prozent der Corona-PCR-Positivgetesteten Zufallsbefunde sind. Das wird bei den Todesfällen in denselben Größenordnungen liegen“, so Stöhr. Vergessen dürfe man auch nicht, daß es bei den Todesfällen, „um nicht verhinderbare“ Ereignisse gehe. Die Impfung könne nicht jede Letalität verhindern, und die Ungeimpften hätten sich eben für dieses Risiko entschieden. „Diese nach hinten gewandte Verhaltensweise, daß man eben die Infektion noch weiter nach hinten schiebt, die ja richtig war, als man noch keinen Impfstoff hatte“, müsse jetzt aufhören, sonst mache sich die Politik unglaubwürdig, so Stöhr. (ha)

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Nordrhein-Westfalen geht gegen Clans vor

BOCHUM. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat bei einem Aktionstag gegen Clankriminalität das organisierte Verbrechen in den Blick genommen. Bei einer Razzia mit 1.500 Beamten nahm sie 18 Personen fest, gegen die ein Haftbefehl vorlag. 27 weitere wurden vorläufig verhaftet, wie die Rheinische Post am Sonntag berichtete. Zudem durchsuchten die Polizisten 159 Gebäude, darunter Wohnhäuser, Gaststätten, Shisha-bars, Wettbüros und Spielhallen. Nord-rhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) wertete den Aktionstag gegen organisierte Kriminalität als Erfolg. „Mit jeder Festnahme rücken wir kriminellen Clans mehr und mehr auf die Pelle“, sagte er während einer Polizeimaßnahme in Bochum. Der „24-Stunden-Marathon“ habe Symbolkraft. „Damit machen wir klar, daß wir dranbleiben“, führte der Christdemokrat aus. Die Polizei verfolge mit der Razzia drei Ziele: „Erstens erwischen wir Menschen, die sich strafbar gemacht haben. Zweitens klären wir Strukturen auf und finden Beweismittel. Und drittens wollen wir natürlich auch Unruhe stiften.“ (zit)