© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/22 / 18. März 2022

Meldungen

Gegen assistierten Suizid in Diakonie-Einrichtungen 

HERSBRUCK. Diakonische Alten- und Pflegeheime sollten sich in Leitlinien für Bewohner und Mitarbeiter „unmißverständlich“ gegen einen assistierten Suizid in ihren Häusern aussprechen. Das fordern der Leiter des Alten- und Pflegeheims „Sigmund-Faber-Haus“ im mittelfränkischen Hersbruck, Stephan Abt, sowie der bayerische Landessynodale Martin Knodt. In einer gemeinsamen Erklärung im Korrespondenzblatt des Pfarrvereins der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern“(Ausgabe März) schreiben sie, Diakonie müsse die Beihilfe zur Selbsttötung ablehnen, selbst wenn diese verfassungsrechtlich möglich sei. Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe gekippt und zur Begründung erklärt, es gebe ein umfassendes Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Damit sei die Freiheit eingeschlossen, die Hilfe Dritter in Anspruch zu nehmen. Derzeit liegen mehrere Gesetzentwürfe zur Neuregelung des assistierten Suizids vor. Die Diakonie Deutschland und die Diakonie Bayern erarbeiten derzeit Orientierungshilfen zum Umgang mit dem Thema. Unter evangelischen Theologen gehen die Meinungen darüber auseinander, ob ein assistierter Suizid auch in kirchlich-diakonischen Einrichtungen ermöglicht werden soll. Wie Abt und Knodt im bayerischen Pfarrerblatt erklären, steht eine Selbsttötung dem christlichen Leitbild diakonischer Einrichtungen entgegen. Sie warnen davor, sich von „säkularen und humanistischen Vorstellungen leiten“ zu lassen. Vorrang sollte immer eine christliche Ethik haben, wie sie die Bibel bezeuge. Daher sei assistierter Suizid oder aktive Sterbehilfe „ein Akt sehr schwerwiegender Kompetenzüberschreitung“. Diakonie müsse jede Mitwirkung und Assistenz eines Suizids für sich ausschließen. Das Sigmund-Faber-Haus ist eine Einrichtung von „Diakoneo“ (Neuendettelsau), eines der größten diakonischen Unternehmen in Deutschland. In verschiedenen Gesetzentwürfen ist vorgesehen, daß eine Beratung von Suizidwilligen durch eine unabhängige staatliche Stelle Voraussetzung für einen assistierten Suizid sein soll. Dabei soll über Handlungsalternativen und die Möglichkeiten der palliativen Medizin aufgeklärt werden. (idea/JF)





Digitale Replikate in großer Renaissance-Ausstellung 

BERLIN. Die nach Angaben des Veranstalters „weltweit größte Inszenierung der wichtigsten Gemälde und Wandfresken der Renaissance“ ist seit vorigen Freitag in der Berliner Parochialkirche zu sehen. Die Ausstellung „Die großen Meister der Renaissance“ präsentiert eine Sammlung von rund 60 digital reproduzierten Werken von Leonardo da Vinci, Michelangelo, Botticelli und Raffael sowie eine originalgetreue und gut fünf Meter hohe Nachbildung von Michelangelos David-Skulptur. Gezeigt wird die Schau in Berlin-Mitte, Klosterstraße 67, bis zum 7. August täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr. (tha)





Sprachpranger

DKB – Das kann Bank

Werbemotto der Deutschen Kreditbank AG (DKB), der Berliner Direktbank-Tochter der staatlichen Bayrischen Landesbank