Reitschuster offiziell aus Bundespressekonferenz raus

BERLIN. Die Verein der Bundespressekonferenz (BPK) hat entschieden, dem ehemaligen Focus-Journalisten und Blogger Boris Reitschuster den Mitgliedsstatus zu entziehen. Dies teilte der Vorstand des Vereins, in dem etwa 900 hauptberufliche Journalisten zusammengeschlossen sind, am 9. März mit. Man habe einstimmig entschieden, einen Einspruch Reitschusters zurückzuweisen und seinen Ausschluß von Dezember 2021 damit zu bestätigen, heißt es. Reitschuster verurteilt dies und schreibt: „Die Bundespressekonferenz beseitigt eine Gefahr für ihre gute Beziehung zur Regierung.“ Er kündigte anwaltliche Schritte an. Die BPK begründet den Ausschluß mit der Tatsache, daß der Sitz von Reitschuster.de in Montenegro ist. Die Satzung der BPK fordere dagegen als Bedingung für eine Mitgliedschaft, „für deutsche Medien“ zu arbeiten und „hauptberuflich aus Berlin oder Bonn über Bundespolitik“ zu berichten. (mp)

Kontra Berlusconi: Bayern verschärft Mediengesetz 

MÜNCHEN. Der Bayerische Landtag hat einer Verschärfung des Bayerischen Mediengesetzes zugestimmt. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien kann laut dem Gesetz ihr Veto einlegen, bevor Gesellschafter bayerischer Medienunternehmen ihre Anteile auf über 25 Prozent erhöhen wollen und damit in den Augen der Medienanstalt die Informationsvielfalt beeinträchtigen könnten. Das Gesetz kommt zu einem Zeitpunkt, da der Konzern des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Media for Europe, eine feindliche Übernahme des deutschen Medienkonzerns ProSiebenSat.1 forcieren will. Berlusconi hält aktuell knapp unter einem Viertel der Konzernaktien aus Unterföhring und gab im Februar an, diesen Anteil erhöhen zu wollen. Der bayerische Medienkonzern lobte die Gesetzesänderung: Meinungsvielfalt und objektive Berichterstattung seien wichtige Pfeiler der Demokratie. Der bayerische Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, Florian Herrmann (CSU), sagte dem Nachrichtenportal „Business Insider“, mit seinem neuen Mediengesetz wolle der Freistaat eine unabhängige und pluralistische Medienlandschaft sichern. (mp)

Neuer Dachverband für Medien gegründet

BERLIN. Mehr als 400 deutsche Zeitschriftenverlage haben sich in einem Medienverband der freien Presse (MVFP) zusammengeschlossen. Die neue Dachorganisation steht für mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangebote und übernimmt die Funktion des bisherigen Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Zum Präsidenten wurde Rudolf Thiemann (Liborius-Verlagsgruppe) gewählt. (tha)

Aufgelesen

„Technologie ist nicht gut, nicht böse und nicht neutral, sie wirkt verschärfend.“

Bernhard Pörksen im „Tagesspiegel“