© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/22 / 18. März 2022

Psychische Beratung für Studenten nach dem vierten Corona-Semester
Soforthilfen für Vereinsamte
(ob)

Knapp die Hälfte der Studenten (49 Prozent) fühlt sich nach dem gerade zu Ende gegangenen vierten „Corona-Semester „schlecht oder sehr schlecht“. Und nur 23 Prozent von ihnen fühlen sich gut bis sehr gut. Das geht aus einer nicht repräsentativen Online-Umfrage des „freien zusammenschlusses von studenten*innenschaften“ (fzs) hervor, an der bis Mitte Januar 7.600 Studenten an 181 deutschen Hochschulstandorten teilnahmen (Forschung & Lehre 2/2022). Die dominierende negative Einstellung zum Studium im Corona-Modus ergebe sich aus psychischen und körperlichen Zumutungen. 54 Prozent der Befragten bewerten die Online-Lehre als „eher“ oder „sehr schlecht“. 73 Prozent klagen über Konzentrationsprobleme, 62 litten unter Niedergeschlagenheit, 41 Prozent unter Schlafstörungen, 50 beziehungsweise 59 Prozent über Kopf- oder Rückenschmerzen. Der fzs fordert daher den zügigen Ausbau psychischer und sozialer Beratungsangebote, zumal, wie das Deutsche Studentenwerk Alarm schlägt, bestehende Einrichtungen derzeit „förmlich überrannt“ würden. Als staatliche Soforthilfe für die nächsten vier Semester verlangte dessen Generalsekretär Matthias Anbuhl zehn Millionen Euro, um Vereinsamung, digitale Isolation und depressive Verstimmungen wirksamer bekämpfen zu können. 


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