© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/22 / 25. März 2022

Debatte über Transgender-Schwimmerin
Wo bleibt da die Fairneß?
Laila Mirzo

Das Leben ist nicht immer fair, der Sport sollte es aber sein. Doch dieses Credo hängt heute nicht von der Fähigkeit oder Parteilosigkeit eines Schiedsrichters ab, sondern davon, welche Chromosomen gegeneinander antreten. Aktuell geht ein Aufschrei durch die Sportwelt, da die Transgender-Schwimmerin Lia Thomas mit großem Vorsprung die US-College-Meisterschaften über 500 Meter Freistil gewonnen hat. 

Bis 2019 war Lia noch ein Mann, damals belegte sie als Will Thomas Platz 462 bei den Männern. Danach begann sie eine Hormontherapie und stieg als „Lia“ auf Platz 1 bei den Frauen. Damit entbrannte eine Diskussion um Fairneß und Inklusion im Sport. 

Was die LGBTQ-Community als Sieg feiert, geht zu Lasten der „Biofrauen“, denn diese haben das Nachsehen, wenn es um die körperliche Überlegenheit der Transfrauen geht. Ein höherer Testosteronspiegel im Blut bringt im Sport augenscheinlich physische Vorteile mit sich. Männer haben im Durchschnitt mehr Muskelmasse, Kraft und Ausdauer. 

Zwar will man mittels eines Testosteronlimits den Sport gerechter machen, Transathletinnen dürfen aber mit einem fünffach höheren Testosteronwert, als „Cis-Frauen“ ihn haben, antreten. Wann ist eine Frau eine Frau? Diese Frage gilt es zu beantworten, und zwar mit uns Frauen und nicht über unsere Köpfe hinweg. Und übrigens: Wir sind Frauen! Keine Bio- oder Cis-Frauen, sondern Frauen!