© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/22 / 25. März 2022

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Heftige Debatte um  Transgender-Sportlerin

ATLANTA. Die einflußreiche Republikanerin Gina Ciarcia hat den Start und den Sieg der Transgender-Schwimmerin Lia Thomas beim 500-Meter-Freistil-Wettbewerb bei den US-College-Meisterschaften kritisiert. „Weibliche Athleten sehen zu, wie ihre harte Arbeit und ihre Lebensträume von biologischen Männern zerstört werden, die nicht talentiert genug sind, um in männlichen Sportarten konkurrenzfähig zu sein“, zitiert Fox-News Ciarcia. Doch nicht nur Politiker, auch Sportlerinnen wie Reka Gyorgy, die durch die Teilnahme von Thomas einen Platz im Trostfinale verpaßte, fanden deutliche Worte. Gyorgy kritisierte nicht Lia Thomas, sondern die National Collegiate Athletic Association (NCAA), der sie ein mangelndes Interesse am Schutz ihrer Athleten attestierte. Auch John Lohn, Chefredakteur des US-Schwimmmagazins Swimming World, ließ kein gutes Haar an der NCAA. Sie habe ihre weiblichen Athleten im Stich gelassen und die Wettkämpfe zu einer Farce gemacht. Thomas stand seit Anfang Dezember 2021 im Mittelpunkt von Kontroversen, als sie beim Zippy Invitational zwei nationale Bestzeiten aufstellte. Thomas war zuvor drei Jahre lang Mitglied der Männermannschaft der University of Pennsylvania. Nach einer Pause während der Covid-19-Pandemie, in der sich Thomas einer Hormontherapie unterzogen hatte, war er, mit Billigung der NCAA, dem Frauenteam beigetreten. Beim letzten Start ihrer College-Karriere belegte Thomas im 100-Meter-Freistil-Finale den letzten Platz. (ctw)

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Türkei: Inflationsrate springt auf 54,4 Prozent 

ANKARA. Die Inflationsrate in der Türkei ist im Februar auf 54,4 Prozent geklettert. Das ist der höchste Stand seit Einführung der Neuen Türkischen Lira im Jahre 2005, teilte das Statistikamt Turkstat mit. Im Dezember lag die Geldentwertung bei 36 Prozent. Im Dezember 2020 waren es nur 14,6 Prozent gewesen. Der Leitzins von 14 Prozent werde dennoch nicht angehoben, teilte die türkische Zentralbank TCMB mit. Der Kursverfall der türkischen Landeswährung hält daher an: Bis 2010 mußten nur zwei Lira für einen Euro bezahlt werden, inzwischen sind es 16 Lira. Das macht die Türkei als Urlaubsland und Produktionsstandort attraktiver: Die Wirtschaftsleistung stieg 2021 trotz Corona um elf Prozent. Die Abwertung verteuert aber Importe drastisch. Das betrifft nicht nur technische Güter oder Öl und Erdgas, sondern auch Nahrungsmittel. (fis)