© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/22 / 25. März 2022

CD-Kritik: Sondaschule – Unbesiegbar
Rock aus dem Pott
Eric Steinberg

Das vergangene Jahr war nicht einfach für die Ska-Punker der Band Sondaschule. Erst hatte die Gruppe aus Oberhausen und Mülheim an der Ruhr coronabedingt unter Konzertabsagen zu leiden, dann verstarb urplötzlich das langjährige Bandmitglied Daniel Junker. Trotz dieser Rückschläge veröffentlichten die Musiker nun vorigen Monat ihr elftes Studioalbum mit 14 neuen Songs.

Durch schnelle Punkrhythmen und gut dosierten Bläsereinsatz macht „Unbesiegbar“ bereits in der kalten Jahreszeit Lust auf den anstehenden Sommer. Neben tanzbaren Festivalsongs mit klassischen „Oho“-Chören wie „Beverly Hills“ oder „Gute Zeiten“ bietet die Tracklist lyrisch auch feinfühligere Lieder. Insbesondere „Bevor ich irgendwann mal geh“ bleibt als ungeplanter Nachruf auf Junker, der viel häufiger auf den Spitznamen Blubbi hörte, in Erinnerung. „Alles vergeht, doch schon ok, ich hatte alles, was ich wollte. C’est la vie, begrab mich mit Musik und schenk mir eine letzte Nacht mit Freunden“, heißt es in dem Song. Ergänzt wird das Album durch Reggae-Sounds, die zwar nicht mehr an Oldschool-Offbeat-Klassiker der vergangenen Jahre heranreichen, allerdings allein durch die markante, tiefe Stimme des Sängers Tim Kleinrensing zur Entspannung beim Hörer beitragen. 

Viel Zeit zum Durchatmen läßt Sondaschule insgesamt nicht. Das neue Werk ist ein peitschendes, auf hohem Niveau produziertes Ska-Punk-Inferno, das durch seine Diversität zu Recht als bisher bestes Album der Bandgeschichte bezeichnet werden kann. 

Sondaschule Unbesiegbar Solitary Man/BMG 2022  www.sondaschule.de