Abgeschossen. Am 8. März 2014 verschwand Flug MH370 der Malaysia Airlines auf der Strecke von Kuala Lumpur nach Peking vom Radar. Der Großraumjet, die 239 Menschen an Bord und der Flugschreiber gelten als unauffindbar. Seitdem sind acht Jahre voller Erklärungsversuche, Theoriebildungen und Spekulationen vergangen. War es eine perfekte Entführung? Beging der Pilot erweiterten Selbstmord? Handelt es sich um Vertuschung? Als Narrativ hat sich durchgesetzt, die Maschine sei noch sieben Stunden weitergeflogen und dann in den Indischen Ozean gestürzt. Die Le Monde-Journalistin Florence de Changy wollte sich mit der Mystifikation um den Routineflug nicht zufriedengeben und suchte nach einer logischen Erklärung. Der Bericht, den sie nach jahrelangen Vor-Ort-Recherchen jetzt vorlegt, kommt mit analytischer Schärfe zu dem Schluß, daß ein dritter Akteur seine Hände im Spiel haben könnte, denn im Frachtraum der Maschine befand sich möglicherweise modernste US-Spionagetechnik. Um zu verhindern, daß diese nach China gelangt, könnte das US-Militär den Passagierjet abgeschossen haben. Aber auch einen Abschuß durch die Chinesen erwägt die Autorin. Jedenfalls seien die Trümmer der nahe der Küste nördlich von Vietnam ins Meer gestürzten Maschine sogleich geborgen worden. (ru)

Florence de Changy: Verschwunden. Was geschah wirklich mit Flug MH370? Ullstein Verlag, Berlin 2022, broschiert, 495 Seiten, 16,99 Euro

Fauci. Daß Anthony Fauci, Direktor des NIAID – des US-Pendants zum deutschen Robert-Koch-Institut – seit langem gute Kontakte zu Bill Gates pflegt, war schon bekannt und ist auch nicht verwerflich. Seltsam ist dagegen, daß der US-Drosten von Beginn der Pandemie an alternative Behandlungsmethoden schlechtgeredet und Ärzte und Universitäten unter Druck gesetzt hat, die Alternativen zur Impfung anboten. Der Titel des Buches verspricht große Enthüllungen über „Bill Gates, die Pharmaindustrie und den globalen Krieg gegen Demokratie und Gesundheit“, bietet allerdings kaum mehr, als altbekannte Fakten im neuen Licht der weltweiten Coronakrise zusammengestellt. Das ist in der Tat trotzdem sehr erhellend. So kletterte das Buch von Robert F. Kennedy Jr. innerhalb kürzester Zeit auf Platz eins vieler Verkaufscharts etwa bei Amazon. Wer diesen Hinweisen auf die Verstrickungen der Pharmaindustrie nur beizukommen weiß, indem er sie als „Verschwörungstheorie“ abtut, wird der Sache nicht gerecht. Die Billionen Euro und Dollar, die in den vergangenen zwei Jahren umverteilt wurden, wären jedenfall Anreiz genug, um an veritablen Verschwörungen zu schmieden. (mp) 

Robert F. Kennedy Jr.: Das wahre Gesicht des Dr. Fauci: Bill Gates, die Pharmaindustrie und der globale Krieg gegen Demokratie und Gesundheit. Kopp Verlag, Rottenburg 2022, gebunden, 864 Seiten, 29,99 Euro