© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/22 / 01. April 2022

Meldungen

Wahre-Finnen-Führung für Nato-Beitritt 

Helsinki. Die Vorsitzende der rechten Wahren Finnen (PS), Riikka Purra, hat in ihrem Blog erklärt, daß sie die Mitgliedschaft Finnlands in der Nato unterstützt. „Bisher habe ich es vorgezogen, meine eigene Position zur Nato nicht zu äußern, um den Handlungsspielraum und die Reflexionsfreiheit anderer Parteimitglieder nicht einzuschränken. Auch wenn die sicherheitspolitische Debatte in den letzten Wochen einseitiger geworden ist, haben die Mitglieder der Wahren Finnen Meinungsfreiheit, und ich selbst habe es als wichtig erachtet, daß wir die Sachargumente derjenigen, die anderer Meinung sind als wir, respektieren, auch in der Debatte über die Nato“, betonte Purra, die im August 2021 als Nachfolgerin von Jussi Halla-aho zur neuen Parteivorsitzenden gewählt wurde. Halla-aho, Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Parlaments, unterstützte Purra. „Meine eigene Schlußfolgerung ist, daß Finnland sich um die Nato-Mitgliedschaft bewerben sollte Die damit verbundenen Risiken sind meiner Meinung nach geringer als die Risiken anderer Optionen.“ Purra betonte, daß sie die Nato-Mitgliedschaft nicht als „automatische Lösung unserer Probleme, sondern als einen wünschenswerten Teil der sicherheits- und verteidigungspolitischen Palette Finnlands“ betrachte. „Die Mitgliedschaft in der Nato ist der beste Weg, um die Sicherheit und Unabhängigkeit Finnlands zu unterstützen und unsere Verteidigungsfähigkeit und unseren Verteidigungswillen weiter zu stärken.“ Einer Umfrage des finnischen Radiosenders YLE zufolge hat der Krieg in der Ukraine die Unterstützung für die Nato-Mitgliedschaft in Finnland erheblich verstärkt. Demzufolge wollen 62 Prozent der Befragten dem Bündnis beitreten, 16 Prozent seien dagegen, und ein Fünftel überlege noch, wie es sich verhalten soll. 65 Prozent der Anhänger der Wahren Finnen sprachen sich dafür aus, daß Finnland der Nato beitreten solle. (ctw)

 https://riikkapurra.net





Rumänien: Verteilung von Jodtabletten beginnt

BUKAREST. Rumäniens Gesundheitsminister Alexandru Rafila hat angekündigt, daß die Kampagne zur kostenlosen Verteilung von Kaliumjodidtabletten an die Bevölkerung beginnt. „Diese Woche führen wir die Informationskampagne durch, und ab nächster Woche beginnen wir mit der Verteilung an alle Anspruchsberechtigten, das heißt an die Bevölkerung bis 40 Jahre“, zitiert die rumänische Nachrichtenagentur Agerpress. Der sozialdemokratische Minister (PSD) begründete die Notwendigkeit, die Tabletten zu verteilen, mit dem bewaffneten Konflikt in der Ukraine, aber auch mit der „kollektiven Erinnerung“ an den Reaktorunfall von Tschernobyl 1986. „Ohne die Welt in irgendeiner Weise zu beunruhigen, das ist nicht nötig, aber wir müssen der Bevölkerung eines der Elemente zur Verfügung stellen, die die Auswirkungen eines möglichen Zwischenfalls verringern, nicht wahrscheinlich, ich wiederhole, aber möglich“, erklärte Rafila und suchte beruhigende Worte: „Wir haben in Rumänien etwa 10.000 Hausärzte, auf den Listen dieser Hausärzte stehen 16 Millionen Menschen, und es ist offensichtlich, daß ein Abstand von zwei bis drei Wochen notwendig ist, damit sie alle ihre Patienten der Reihe nach anrufen und diese Pillen verteilen können.“ (ctw)