© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/22 / 01. April 2022

Vom Durchmarsch der Genderdeutschen
Sprachfeministische Epidemie
(dg)

Die neue Deutsche Nationalbibliothek (DNB) ist nach dem Mauerfall hervorgegangen aus der Deutschen Bücherei in Leipzig und der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main. Sie ist aus Sicht des Sozialwissenschaftlers Werner Sohn weitgehend „eine Einrichtung von Frauen für Frauen“. Selbst auf der Leitungsebene, wo in ähnlichen Institutionen Männer stärker vertreten sind, sei man hier von geschlechtlicher Parität weit entfernt. Daher konnte Ende 2019 ein sehr kleiner Führungszirkel, ohne das Personal einzubeziehen, eine neue Sprachregelung, die Einführung des Gendersterns, für die DNB verfügen. Gegen solche handstreichartige, von oben nach unter durchgedrückte und von weiblichen „Geltungs- und Machtstreben“ getragene „massive Versternung“ gibt es für Sohn kaum Chancen erfolgreichen Widerstands. Die „sprachfeministische Epidemie“ könne sich daher ungehindert ausbreiten und dürfte mit Zerstörung des generischen Maskulinums enden. Schon die nächste Generation dürfte die „divers, gendergerecht und nichtdiskriminierend umgebaute neudeutsche Sprache“ verinnerlicht haben. Während die herkömmliche deutsche Sprache noch eine Zeitlang als Idiom von „Querdenkern, Reichsbürgern, Neoreaktionären und Rechtsextremisten“ gelte, bis sie schließlich ganz verschwände. Das Verhältnis von alter zu neudeutscher Sprache ähnele in dieser gar nicht fernen Zeit dem des Mittelhochdeutschen zum heutigen Hochdeutschen. Was den gemeinen Bürger mit Migrationshintergrund nötige, alte Texte in Übersetzungen lesen zu müssen, für die ihm mehrere zertifizierte Computerprogramme zur Verfügungen gestellt würden (Tumult, 1/2022). 


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